Die Gesellschaft und die Arbeitswelt unterliegen aktuell grossen Veränderungsprozessen. Das bringt den Druck, Wissen und Kompetenzen laufend auf den neusten Stand zu bringen. Die Covid-19-Pandemie und der digitale Wandel haben die Notwendigkeit von Weiterbildung und Umqualifizierung weiter verstärkt. Lücken zur formalen Bildung müssen geschlossen werden.
Das entsprechende Know-how wird vermehrt in kurzen Kursen oder Modulen erworben – vor Ort, online oder in gemischten Formaten. Angebot und Nachfrage von Micro-Credentials nehmen laufend zu.
Flexible und integrative Möglichkeiten für lebenslanges Lernen
Mikro-Qualifikationen sind eine massgeschneiderte, integrative und barrierefreie Form des Lernens. Die Flexibilität dieser Qualifikationsart eröffnet unterschiedlichsten Anspruchsgruppen neue Lernmöglichkeiten. Entsprechende Mikro-Diplome werden von höheren und beruflichen Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen wie auch von privaten Organisationen angeboten.
Ohne gemeinsame, transparente und grenzüberschreitende Standards lässt sich das Potenzial von Micro-Credentials aber nicht vollständig nutzen. Die EU-Kommission strebt darum eine gemeinsame Definition und europäische Standards für Mikro-Anrechnungspunkte an. Diese sollen unabhängig von der Vergabestelle sein und so weit wie möglich auf bestehenden Instrumenten aufbauen.
Roll-Out bis 2025
Vom 20. April bis 13. Juli 2021 lancierte die Europäische Kommission eine öffentliche Konsultation zu einem Europäischen Ansatz für Micro-Credentials. Die Ergebnisse werden in eine Empfehlung an den Europäischen Rat per Ende 2021/Anfang 2022 einfliessen. Bis 2025 sollen die breitere Nutzung, Übertragbarkeit und Anerkennung der neuen Standards realisiert sein.
Weitere Informationen der EU-Kommission
European Approach to Micro-Credentials (Final Report) (Dezember 2020)
