Im Januar 2018 haben der Schweizerischer Verband für Weiterbildung (SVEB) und die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe die sogenannte Weiterbildungsoffensive für Personen in der Sozialhilfe lanciert. Ziel der Offensive ist es, Personen in der Sozialhilfe durch gezielte Weiterbildung wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
Zur Umsetzung der Offensive ist nun ein Programm gestartet, welches zehn Sozialdienste bei der Entwicklung von Förderstrukturen in der Weiterbildung unterstützt. Den Sozialdiensten werden u.a. Beratung und Begleitung durch Expertinnen und Experten zur Verfügung gestellt und Vernetzungstreffen organisiert. Das Projekt wird von fünf Stiftungen unterstützt.
Kickoff in Olten
Beim Kickoff-Workshop in Olten trafen sich am 23. Januar Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zehn Sozialdiensten sowie Expertinnen und Experten aus Bildung und Sozialhilfe. Bei diesem ersten Treffen ging es darum, dass sich die Partner im Projekt kennenlernen und die Projektumsetzung diskutieren. In Workshops ging es auch darum, die Elemente einer erfolgreichen Förderstruktur für Sozialhilfebezügern auszuarbeiten und zu diskutieren. Dazu gehören neben der Beratung und Begleitung der Sozialhilfebeziehenden die gezielte Förderung der Weiterbildung auf der Stufe von den Grundkompetenzen bis hin zum Nachholen eines Berufsabschluss für Erwachsene.
Politische Ebene
Auch auf politischer Ebene ist die Weiterbildungsoffensive lanciert. Bereits in der Sommersession 2018 verlangte FDP-Nationalrat Kurt Fluri in einer Motion, 40 Millionen Franken für Weiterbildung von Sozialhilfebeziehenden. Er bezog sich dabei explizit auf die Weiterbildungsoffensive von SKOS und SVEB. Das Geld soll im Rahmen der nächsten BFI-Botschaft für den Zeitraum 2021 bis 2024 bereitgestellt werden. Es wäre dies ein wichtiger Pfeiler für die Umsetzung der Offensive.
Über 270'000 Betroffene
2016 waren in der Schweiz 273‘000 Personen auf die Unterstützung der Sozialhilfe angewiesen. Rund zwei Drittel davon sind Erwachsene, die Hälfte davon, hat keinen Berufsabschluss. Fast 30 Prozent der Sozialhilfebeziehenden haben Schwierigkeiten mit den Grundkompetenzen, wie Lesen und Schreiben, oder mit dem Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien.
