Alphabetisierung: Es gibt noch viel zu tun


Am 8. September ist Weltalphabetisierungstag. In der ganzen Welt sensibilisiert man für die Förderung von Grundkompetenzen. Auch in der Schweiz wird der Problematik hohe Priorität eingeräumt.

Der Weltalphabetisierungstag wurde 1966 von der UNESCO ins Leben gerufen und erinnert einmal jährlich daran, dass weltweit über 750 Millionen Erwachsene nicht ausreichend lesen und schreiben können.

Auch in der Schweiz haben rund zehn Prozent der Erwachsenen grundlegende Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben, fünf Prozent mit einfachen Rechnungen und ungefähr ein Viertel verfügt über tiefe oder keine digitalen Kompetenzen. Sie können deshalb oft nur bedingt am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben teilhaben.

Aus diesem Grund finden am Freitag 8. September 2023 weltweit Sensibilisierungsmassnahmen statt, die zeigen sollen, wie wichtig die Förderung von Grundkompetenzen sind. Nicht nur um die Eigenständigkeit der Individuen zu gewährleisten, sondern auch um die Partizipation in der Gesellschaft sicherzustellen.

Verschiedene Veranstaltungen im Tessin

Um den diesjährigen Internationalen Tag der Alphabetisierung hervorzuheben, veranstaltet das Sekretariat CFC-FSEA in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Lesen und Schreiben der italienischsprachigen Schweiz am Freitag, den 8. September, einen Leseabend im Saal Ciossetto in Sementina.

Vom 8. bis 10. September werden ausserdem «72 Stunden Alphabetisierung» angeboten – das sind dreitägige Events, die in verschiedenen Regionen des Kantons Tessin im Rahmen von Veranstaltungen wie Greenday und Sportissima stattfinden.

Zu diesem Anlass können die Teilnehmer zum Beispiel die Herausforderungen im «Escape Van» ausprobieren, einem speziell für den Escape Room-Modus konzipierten Lieferwagen, in dem die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten im Lesen, Schreiben, Rechnen und Umgang mit digitalen Technologien unter Beweis stellen können. Die vorgeschlagenen Veranstaltungen und Aktivitäten wurden Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI und der Abteilung für Berufsbildung des Kantons Tessin in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat CFC-FSEA durchgeführt.

Grundkompetenzen als Förderschwerpunkt

Auch die Politik trägt der Problematik Rechnung: Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI räumt der Weiterbildung in der Periode 2025-2028 eine wichtige Rolle ein.

Positiv zu werten ist aus Sicht des SVEB insbesondere die Erhöhung des Beitrages des Bundes an die Kantone zur Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener um 17 Millionen Franken auf 59 Millionen Franken. Die zusätzlichen Mittel sind vor allem notwendig, um mit gezielten Massnahmen die Teilnahme zu erhöhen. Denn diese liegt heute immer noch bei unter 1 Prozent der Betroffenen. Zusätzliche finanzielle Mittel braucht es zudem, um gezielt die Grundkompetenzen von Sozialhilfebeziehenden zu fördern.

Was die den Zahlungsrahmen für die Organisationen der Weiterbildung angeht, beantragt der SVEB, diesen von 17.7 auf insgesamt 20 Millionen Franken zu erhöhen. Damit möglichst viele ihre Grundkompetenzen verbessern können.

Weitere Informationen