Arbeitsvermittlung: Weiterbildung wird gestärkt


Die öffentliche Arbeitsvermittlung hat ihre Strategie für die nächsten sieben Jahre präsentiert. Darin nimmt die individuelle Weiterbildung eine wichtige Rolle ein.

Fachkräftemangel, lebenslanges Lernen, rasche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Was den Arbeitgeber und Arbeitnehmer beschäftigt, beschäftigt natürlich auch die Arbeitsvermittlung. Angesichts der neuen Entwicklungen hat die öffentliche Arbeitsvermittlung ihre Strategie angepasst.

Das Ergebnis der «Strategie öAV 2030», an der über 80 Fachexpertinnen und -experten aus den Kantonen und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) beteiligt waren, sind zwölf Ziele in drei Wirkungsbereichen. Nebst dem Ausbau der Arbeitsmarktkenntnisse und dem Etablieren von integrierten, durchgängigen digitalen Lösungen wird die persönliche Beratung der Stellensuchenden ins Zentrum gestellt, individualisiert und professionalisiert.

Die im Strategiepapier formulierte Vision dazu: «Mittels personalisierter Vermittlung und Unterstützung durch individuell abgestimmte arbeitsmarktliche Massnahmen leistet die öffentliche Arbeitsvermittlung einen Beitrag zur Verminderung von Langzeitarbeitslosigkeit sowie wiederholter Arbeitslosigkeit und sorgt dafür, dass Stellensuchende und Arbeitgebende unkompliziert zueinanderfinden.»

Individualisierung und Beratung intensivieren

Arbeitsmarktliche Massnahmen zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Umschulung von Stellensuchenden mit Qualifikationsbedarf hätten bisher eine untergeordnete Rolle gespielt, heisst es weiter im Strategiepapier. Dies soll sich nun ändern: Ausbildungszuschüsse sowie Weiterbildungs- und Umschulungsmassnahmen im Rahmen von individuellen arbeitsmarktlichen Massnahmen sollen künftig gestärkt werden. Dazu wolle man den Handlungsspielraum ausschöpfen, aber auch Pilotprojekte lancieren.

Auch die Rolle der Beratenden wird gestärkt. Diese sollen sich vermehrt an der individuellen Situation der Stellensuchenden orientieren. «Die Beratungsleistungen werden individuell an den Bedarf der Stellensuchenden angepasst und stehen explizit auch Stellensuchenden ohne Taggeldbezug der Arbeitslosenversicherung offen», heisst es in der Strategie. Die öffentliche Arbeitsvermittlung will zudem künftig vermehrt Vorschläge berücksichtigen, die von den Stellensuchenden selbst kommen.

«Wichtige Signale»

«Dass die Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildungen markant verbessert, die Beratungsleistungen intensiviert und für Stellensuchende mit unterdurchschnittlicher Arbeitsmarktfähigkeit die dauerhafte Wiedereingliederung angestrebt wird, ist eine wichtige Entwicklung», sagt Cäcilia Märki, Leiterin Grundkompetenzen beim SVEB. «Der Fokus auf Geringqualifizierte in der Beratung und die strategische Verankerung einer nachhaltigen Arbeitsmarktintegration sind wichtige Signale. Auch dass vermehrt Angebote ausserhalb der arbeitsmarktlichen Massnahmen finanziert werden können, ist zu begrüssen.»

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