Der Bundesrat hat es im September 2024 angekündigt, nun ist es Tatsache. Im Rahmen des am 29. Januar kommunizierten «Entlastungsprogramms 27» will er bei der Weiterbildung massiv sparen. So sollen insbesondere die Bundesgelder für die Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener sowie auch für die Leistungen der Organisationen der Weiterbildung gestrichen werden. Der Vorschlag ist widersinnig und äusserst schädlich. Der SVEB wird sich mit seinen Partnern mit aller Kraft gegen die Massnahmen wehren.
Es ist ein harter Schlag gegen die Weiterbildung. Im Rahmen des geplanten Sparprogramms will der Bundesrat ab 2027 gleich mehrere drastische Massnahmen umsetzen, welche die Weiterbildung betreffen:
- die Streichung der Bundesgelder für die Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener
- die Streichung der Unterstützung der Leistungen der Organisationen der Weiterbildung (zu denen auch der SVEB gehört)
- die Streichung der Fördergelder für die Weiterbildung im Bereich Bildung und Umwelt
- die Kürzung des Bundesbeiträge für Projekte im Bereich der berufsorientierten Weiterbildung
- de Kürzung der Gelder für internationale Mobilität und Kooperationsprojekte im Bereich der Weiterbildung
Aus Sicht des SVEB absurd
Die vorgeschlagenen Sparmassnahmen sind aus Sicht des SVEB in mehrfacher Hinsicht absurd. Erst im letzten Jahr hat der Bundesrat im Rahmen der BFI-Strategie die Förderung der Weiterbildung zu einer Priorität bis Ende 2028 erklärt und einen Ausbau der Förderung vorgeschlagen. Dies mit gutem Grund: Alle wesentlichen Trends auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere die digitale und grüne Transformation sowie der Arbeitskräftemangel, führen zu einem erhöhten Weiterbildungsbedarf.
Zuletzt haben zudem die PIAAC Daten eindrücklich gezeigt, wie hoch der Weiterbildungsbedarf im Bereich Grundkompetenzen Erwachsener ist. Gemäss der Studie verfügen 1.67 Millionen Erwachsene in der Schweiz über ungenügende Grundkompetenzen in den Bereich Lesen, Alltagsmathematik oder Problemlösen. Die Sparmassnahmen würden in den Kantonen zu einem direkten und massiven Abbau der neu aufgebauten Förderstrukturen im Bereich Grundkompetenzen führen.
Die Kehrtwende des Bundesrats in der Weiterbildungspolitik ist vor diesem Hintergrund in keiner Weise nachvollziehbar. Jegliche Sparmassnahmen in der Weiterbildung führen unmittelbar zu höheren volkswirtschaftlichen und sozialen Kosten.
Der SVEB wird sich gemeinsam mit seinen Partnern mit aller Kraft gegen die Sparmassnahmen einsetzen. Die Vernehmlassung der Sparvorlage des Bundesrats läuft bis zum 5. Mai. Eine Behandlung des Sparpakets ist ab der Wintersession 2025 vorgesehen.
Helfen Sie dem SVEB und dem Weiterbildungsfeld dabei, sich gegen die Sparmassnahmen zu wehren: Werden Sie Mitglied beim SVEB!