Die neuesten Entwicklungen zu Micro-Credentials 


Weltweit wird zu Micro-Credentials geforscht, experimentiert und diskutiert – mit unterschiedlichen Zielen. Eine Kurz-Übersicht über die aktuellen Initiativen.  

Das Stichwort Micro-Credentials ist in aller Munde. In der Schweiz, in Europa und darüber hinaus entstehen seit einigen Jahren zahlreiche neue Projekte, Positionspapiere und Diskussionsrunden zu diesem Thema. Der SVEB hat diese im «Grundlagenbericht Micro-Credentials» zusammengefasst. Neuere Entwicklungen, die in diesem Dokument noch nicht aufgeführt sind, sind beispielsweise die vom Singapore Institute of Technology entwickelten Micro-Credentials oder das MicroCreds Projekt in Irland, welches als koordinierte Modularisierung der Hochschulweiterbildung betrachtet werden kann. Darüber hinaus hat das Cedefop einen umfangreichen Bericht zum Mehrwert von Micro-Credentials erstellt und Swissuniversities hat kürzlich ein Positionspapier zum gemeinsamen Verständnis der Schweizer Hochschulen über Micro-Credentials veröffentlicht.  

Unterschiedliche Stossrichtungen

Die Initiativen sind sehr heterogen. So versuchen sie etwa, ein Angebot an Micro-Credentials aufzubauen, das Verständnis über Micro-Credentials zu fördern oder einen Rahmen für die Ausstellung von Zertifikaten zu schaffen. Wichtig ist dabei, zu wissen, dass unter Micro-Credentials sowohl kürzere Lern- und Studienangebote als auch die entsprechenden Nachweise der Lernergebnisse verstanden werden.   

Die Unterscheidung zwischen Lernangeboten und Nachweisen über Lernergebnisse hilft, die unterschiedlichen Ziele und Ansätze von Micro-Credentials zu verstehen. Während es bei den Lernangeboten vor allem darum geht, modularisierte, stapelbare und leicht zugängliche Lerneinheiten zu schaffen, geht es bei den Nachweisen eher darum, Instrumente zur Erstellung und Validierung von digitalen Kompetenznachweisen (z.B. Open Badges) und digitale Ablagen für diese Nachweise (z.B. Data Wallets) zu entwickeln sowie Standards für die inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten in den Nachweisen zu definieren. Der SVEB diskutiert derzeit mit Anbietern und Stakeholdern der Weiterbildung, wie eine Lösung für (digitale) Nachweise von Lerneinheiten in der Schweiz aussehen könnte.  

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