Ist eine SVEB-Mitgliedschaft ein Garant für Qualität? Was bedeutet das eduQua-Label und was sagt es über Kurse aus? In einem FAQ beantwortet der SVEB die häufigsten Fragen rund um Qualität in der Weiterbildung.
Es ist nicht einfach, sich in der Fülle an Weiterbildungsangeboten und -anbietern zurechtzufinden und diese voneinander zu unterscheiden. Der SVEB ist darum immer wieder mit denselben Fragen von potenziellen Teilnehmenden konfrontiert. In einem FAQ haben wir nun die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt. Hier eine Auswahl davon:
Wer kontrolliert in der Schweiz die Qualität von Weiterbildungsanbietern?
Die Verantwortung für die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung tragen gemäss WeBiG die Anbieterinnen und Anbieter. Zumal bei der Erarbeitung des Weiterbildungsgesetzes 2014 (WeBiG) darauf verzichtet wurde, allgemeine und inhaltliche Gütekriterien für Qualität in der Weiterbildung aufzustellen. Auch von einer übergeordneten, staatlich betriebenen und anerkannten Zertifizierungsstelle für Weiterbildungsangebote wurde im Gesetz abgesehen. Bund und Kantone sind aber verpflichtet, die Qualität in von öffentlich geregelten und finanzierten Weiterbildungen sicherzustellen.
Welche Rolle spielt der SVEB?
Der SVEB als nationaler Dachverband setzt sich seit über 70 Jahren ein für Qualität und Professionalisierung in der Weiterbildung. Er ist Normgeber des eduQua-Qualitätslabels, das Transparenz, Vergleichbarkeit und Qualität von Weiterbildungsangeboten fördert. eduQua ist eine Qualitätsnorm, die von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle SAS akkreditiert ist. Die Zertifizierungen werden von sechs akkreditierten Zertifizierungsstellen durchgeführt (vgl. www.eduQua.ch). Aktuell sind über 1000 Weiterbildungsanbieter eduQua-zertifiziert.
Der SVEB hat zudem ein Aus-und Weiterbildungssystem für Ausbildende in der Weiterbildung entwickelt. Dieses trägt seit den 90er Jahren wesentlich dazu bei, dass Kursleitende über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um qualitativ hochwertigen Unterricht durchzuführen. Bis heute haben über 60’000 Kursleitende das SVEB-Zertifikat erworben, über 13’000 einen eidgenössischen Fachausweis AusbilderIn (vgl. https://alice.ch/de/professionalisierung).
Welche Anforderungen müssen SVEB-Mitglieder erfüllen?
Die rund 700 Mitglieder sind private und staatliche Bildungsanbieter, in der Weiterbildung tätige Einzelpersonen, Verbände und Weiterbildungsabteilungen von Betrieben. Geeint werden sie durch die Absicht, sich für ein wirksames und zukunftsfähiges Weiterbildungssystem einzusetzen. Die Mitgliedschaft beim SVEB ist jedoch nicht mit einer Qualitätsprüfung verknüpft.
Was bedeutet eine SVEB-Mitgliedschaft für Leute, die einen Kurs besuchen?
Die Kundinnen und Kunden von Weiterbildungen können bei einer SVEB-Mitgliedschaft der Anbieterinstitution davon ausgehen, dass diese sich für Belange der Weiterbildung interessiert und die Absicht hat, sich für ein wirksames und zukunftsfähiges Weiterbildungssystem einzusetzen. Weitere Schlüsse auf die Qualität der Institution oder ihrer Angebote lassen sich nicht ziehen.
Was ist das eduQua-Label?
eduQua umfasst 19 Kriterien zur Bewertung von Anforderungen auf der Ebene der Institution und des Qualitätsmanagements, der Weiterbildungsangebote und der Lernprozesse – gegliedert in 8 Prinzipien. Ein eduQua-Zertifikat zeichnet Weiterbildungsanbieter aus, welche diese Prinzipien und Anforderungen erfüllen. Es stellt aber keine Akkreditierung oder Anerkennung der einzelnen Weiterbildungsangebote oder der Abschlüsse respektive Titel dar. Ein eduQua-Zertifikat gilt für die Weiterbildungsinstitution beziehungsweise für den zertifizierten Bereich. Es darf nicht zur Kennzeichnung einzelner Bildungsangebote verwendet werden.
Was bedeutet das eduQua-Label für Leute, die einen Kurs besuchen?
Durch eine eduQua-Zertifizierung verpflichten sich Weiterbildungsanbieter, die Qualität ihrer Bildungsangebote stark zu gewichten, zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Das eduQua-Label macht dieses Engagement sichtbar. Potenzielle Teilnehmende können aus einer eduQua-Zertifizierung Schlüsse auf den Weiterbildungsanbieter ziehen, nicht zwingend aber auf dessen Angebote.
Wenn ein Zertifikat angeboten wird, ist das ein Qualitätszeichen?
Der Titel «Zertifikat» ist in der Schweiz nicht geschützt. Jede Weiterbildungsinstitution darf deshalb ein Zertifikat ausstellen. Wichtig ist, dass der Anbieter klar kommuniziert, welchen Wert das Zertifikat hat: Ist das Zertifikat bei den Arbeitgeberinnen in der Branche anerkannt? Oder handelt es sich lediglich um eine Teilnahmebestätigung?
Was ist potenziellen Teilnehmenden zu raten?
Wir empfehlen den Teilnehmenden, die Angebotsbeschreibung kritisch zu prüfen und sich bei offenen Fragen direkt mit dem Anbieter in Verbindung zu setzen. Auch eine kurze Recherche zeigt oft, ob schlechte Kursbewertungen oder negative Presseberichte zum Kurs oder zum Anbieter vorhanden sind. Bei grösseren Weiterbildungsinstitutionen ist es durchaus auch sinnvoll, sich beraten zu lassen. Es gibt sowohl private wie auch öffentliche Beratungsdienste, welche Erwachsene unterstützen können.
Das vollständige FAQ finden Sie hier.