SVEB-Präsident Matthias Aebischer hat im Nationalrat eine Interpellation zum Thema künstliche Intelligenz (KI) eingereicht. Er fordert vom Bundesrat Antworten auf die Frage, wie der Bund sicherstellt, dass Erwachsene künftig über die nötigen Kompetenzen verfügen, um mit KI umgehen zu können.
Künstliche Intelligenz gewinnt nicht nur in spezialisierten Geschäftsbereichen, sondern zunehmend auch auf dem Arbeitsmarkt und im Alltag der breiten Bevölkerung an Bedeutung. Entsprechend stellt sich die Frage, welche Kompetenzen erforderlich sind, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten – und wie diese Kompetenzen erworben werden sollen.
Klar ist, dass die Weiterbildung in diesem Prozess eine Rolle spielen muss. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich KI in der Gesellschaft durchsetzt, sind Massnahmen gefragt, die rasch greifen und allen Erwachsenen zugänglich sind.
Die Interpellation im Wortlaut
Der von SP-Nationalrat Matthias Aebischer eingereichte Vorstoss «Künstliche Intelligenz im Dienste aller und nicht nur weniger» lautet:
«KI-Anwendungen nehmen im Bildungs- und Arbeitsleben eine immer bedeutendere Rolle ein. Der sich zuletzt stark beschleunigende Einsatz von KI-Technologien in Gesellschaft und Arbeitswelt verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten.
Für einen verantwortungsbewussten und nutzenbringenden Umgang mit KI-Technologien und den zugrundeliegenden Daten sind spezifische Kompetenzen erforderlich. Es ist davon auszugehen, dass diese „KI-Kompetenzen“ in naher Zukunft zu den Grundkompetenzen Erwachsener gehören. Erwachsene, welche nicht über diese Kompetenzen verfügen, werden Schwierigkeiten haben, mit den neuen Herausforderungen adäquat umgehen zu können und laufen Gefahr, den Anschluss auf dem Arbeitsmarkt zu verlieren. In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:
1. Welche Strategie hat der Bundesrat, um die Auswirkungen von KI auf dem Arbeitsmarkt abfedern zu können?
2. Was unternimmt der Bund, damit Erwachsene – insbesondere über die Weiterbildung – gezielt gefördert werden können?»
Die Interpellation wurde am 12. Juni eingereicht. Sie ist im Nationalrat hängig.
KI gewinnt auch in der Weiterbildung an Bedeutung
Der SVEB unterstützt den Vorstoss von Matthias Aebischer. Künstliche Intelligenz betrifft die Weiterbildungsinstitutionen auf allen Ebenen. Sie kann die Organisationsentwicklung und die Geschäftsmodelle beeinflussen und wird auch die Angebotsplanung, Fragen der Qualifikationsnachweise oder die Entwicklung von Lernmaterialien betreffen. Nicht zuletzt sind Weiterbildungsanbieter gefordert, den Umgang KI als Weiterbildungsinhalt aufzunehmen.