Am rechten Rand des Bildes befinden sich zwei Darstellungen aus der Bildungs- und Arbeitsbranche und links ein auf pinkfarbenem Hintergrund, in schwarz gehaltener Baum mit zahlreichen Verästelungen was die grosse Anzahl an Lernwegen verdeutlichen soll.

OECD empfiehlt, Lernwege umzugestalten


In einer aktuellen Publikation analysiert die OECD die bildungspolitische Entwicklung seit Beginn der Covid-Pandemie in 40 Ländern. Mit der Studie will die OECD Trends identifizieren und Entscheidungsträgerinnen und -trägern auf dem Hintergrund der aktuellen Krisen Hinweise für die weitere Entwicklung ihrer Bildungssysteme geben.

Ausgangspunkt der Analyse bildete die Frage, wie gut es den Bildungssystemen gelingt, Erwachsene in ihrem lebenslangen Lernen zu unterstützen. Der Studie lag die Annahme zugrunde, dass es in der Bildung immer weniger darum gehe, was man lernt, als vielmehr darum, wie das erworbene Wissen eingesetzt wird.

Der «Education Policy Outlook 2022: Transforming Pathways for Lifelong Learners» identifiziert drei Bereiche, in denen Entscheidungsträgerinnen und -träger im Jahr 2023 tätig werden können:

Verbesserung der Relevanz von Lernwegen

Die Studie sieht es als wichtige Aufgabe von Bildungssystemen, die Relevanz der unterschiedlichen Lernwege im biografischen Verlauf zu erkennen und diese entsprechend zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Bildungssysteme gemäss der Studie ihre Antizipationsfähigkeit und ihre Anpassungsfähigkeit verbessern. Dabei seien speziell die Perspektiven verschiedener Zielgruppen zu beachten, da sich die Ungleichheiten zu verschärfen drohen. Ausserdem sollen die Systeme die Wirkung von Massnahmen zur Optimierung der Lernwege systematischer erfassen und evaluieren als bisher.

Erleichterung der Übergänge im Lebenslauf der Lernenden

Angesichts der aktuellen Krisen – wie Corona oder dem Ukrainekrieg –, die laut der Studie auch das Jahr 2023 prägen werden, erachtet es die Studie als notwendig, die Verbindungen in den Bildungswegen sowie deren Übergänge zu erleichtern. Konkret bedeutet dies insbesondere eine kohärente Gestaltung der Bildungswege der Lernenden mit dem Ziel, den Übergang von einer Bildungsstufe, einem Bildungsgang oder einer Bildungseinrichtung zu einer anderen zu verbessern. Weitere Empfehlungen betreffen das Verhindern von Bildungsabbrüchen und die Unterstützung von Flüchtlingen bei der Wiederaufnahme des Lernens und der Beschäftigung.

Förderung der Lernmotivation

Um die Motivation und Ambition der Erwachsenen zu erhöhen, sich kontinuierlich weiterzubilden, empfiehlt die Studie, Strategien zu entwickeln, die eine bessere Identifizierung der Zielgruppen sowie eine effektivere Involvierung dieser Zielgruppen in Bildungsmassnahmen ermöglichen. Dabei soll spezifisch auf die am schwersten erreichbaren Zielgruppen geachtet werden. Eine weitere Empfehlung betrifft die Förderung und Erweiterung der Perspektiven bereits bei jungen Erwachsenen, wozu sowohl die Akteure des Bildungssystems als auch die Arbeitgeber aufgerufen sind.

OECD (2022), Education Policy Outlook 2022: Transforming Pathways for Lifelong Learners, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/c77c7a97-en

Bild: OECD