Schutzsuchende gut gebildet und erwerbsmotiviert


Personen mit Schutzstatus S sind gut ausgebildet und verfügen über gute Englischkenntnisse. Viele von ihnen waren per Ende September 2022 auf Stellensuche oder an einer Arbeit interessiert. Dies zeigt eine Studie der Berner Fachhochschule für das Staatssekretariat für Migration.

Im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) hat die Berner Fachhochschule (BFH) im Herbst 2022 eine Umfrage bei 8000 Geflüchteten mit Schutzstatus S durchgeführt. Zielgruppe waren Personen im Alter von 16 bis 59 Jahren. Die in der Schweiz Schutz suchenden Ukrainerinnen und Ukrainer verfügen über einen hohen Bildungsstand. 70% der Befragten besitzen sogar einen Hochschulabschluss.

Ihre Sprachkompetenzen nehmen rasch zu: 83% der Befragten besuchen einen Sprachkurs oder haben einen solchen abgeschlossen. 40% schätzen ihre Englischkenntnisse als gut bis sehr gut ein. 10% gaben an, dass sie in einer Landessprache das meiste verstehen und sich mündlich gut ausdrücken können. Mit der Aufenthaltsdauer verbessern sich ihre Sprachkenntnisse weiter. Jüngere Personen erlernen eine Landessprache rascher und verfügen über bessere Englischkenntnisse.

Arbeitsmotivation und Arbeitsmarktpotenzial

Personen mit Status S dürfen grundsätzlich arbeiten und möchten dies gemäss der Befragung auch. Die erhobenen arbeitsmarktrelevanten Merkmale zeigten besondere Stärken bei Motivation, Ausbildung und Gesundheit.

Insgesamt verfügen die Geflüchteten mit Schutzstatus S über ein relativ hohes Arbeitsmarktpotenzial. Befragte erwerbstätige Schutzsuchende wiesen ein durchschnittliches Arbeitspensum von 70% und einen standardisierten Monatslohn von 4477 Franken auf.

Foto: Berner Fachhochschule