Studie «Bedeutung und Umsetzung von Weiterbildung in KMU»
In der 2024 publizierten Studie stehen Mikro- und Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden im Fokus. Diesen Betrieben kommt eine zentrale Bedeutung innerhalb des Schweizer Wirtschaftssystems zu. Gerade im Fall von kleinen Betrieben ist die Rolle von Weiterbildung bisher jedoch kaum untersucht worden. Mit der Studie legt der SVEB Grundlagenwissen zu diesem Thema vor und leistet einen Beitrag dazu, eine Forschungslücke zu schliessen.
Die Studie basiert auf einer quantitativen Befragung von 386 KMU mit 2 bis 50 Mitarbeitenden sowie 10 qualitativen Interviews mit KMU-Verantwortlichen. Sie zeigt, dass viele KMU der Weiterbildung eine grosse Bedeutung zuschreiben. Fast 90 Prozent erachten sie als wichtig für den Unternehmenserfolg. Zudem ist sie bei einer Mehrheit Bestandteil des Unternehmensbudgets und der Strategie. Auch die Mitarbeitenden werden von rund drei Vierteln der KMU als weiterbildungsmotiviert beschrieben. Dennoch nehmen die Mitarbeitenden in mehr als der Hälfte der KMU nur selten an Weiterbildung teil. Insbesondere geringqualifizierte Mitarbeitende weisen eine tiefe Weiterbildungsaktivität auf.
Ein Drittel hat einen ungedeckten Weiterbildungsbedarf
Allerdings weisen die Ergebnisse darauf hin, dass der Weiterbildungsbedarf in kleinen Betrieben teils nicht gedeckt wird. So sieht sich ein Drittel der KMU daran gehindert, (mehr) Weiterbildungen umzusetzen. Gründe dafür sind gemäss Angaben der KMU-Verantwortlichen primär fehlende finanzielle und zeitliche Ressourcen oder ein Mangel an geeigneten Weiterbildungen. Des Weiteren erachtet es fast die Hälfte der KMU als schwierig, ihren künftigen Kompetenzbedarf einzuschätzen. Und da die meisten Betriebe nur Weiterbildungen einplanen, wenn sie einen konkreten Nutzen dahinter sehen, entspricht ihre Weiterbildungsaktivität potenziell nicht dem effektiven Bedarf.
Branche beeinflusst die Weiterbildungsaktivität
In der Studie wird ebenfalls aufgezeigt, dass sich die Weiterbildungsaktivität in den Betrieben nach Branche unterscheidet. Insbesondere KMU im Bereich «Gastronomie und Handel» setzen seltener Weiterbildungen um und schätzen auch die Bedeutung von Weiterbildung tiefer ein. Kleine KMU mit bis zu drei Mitarbeitenden leisten weniger finanzielle und zeitliche Unterstützung. Auch die Qualifikationsstruktur in den KMU spielt eine Rolle. Insgesamt weisen die Analysen darauf hin, dass KMU mit einem grossen Anteil geringqualifizierter Mitarbeitender weniger weiterbildungsaffin sind als die anderen KMU. Beispielsweise nehmen sie Weiterbildung seltener ins Unternehmensbudget auf.
Aktualisierung des Forschungsstandes
Der SVEB leistete in diesem Bereich bereits 2005 Pionierarbeit. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Philipp Gonon von der Universität Zürich hat der SVEB eine grossangelegte Studie mit dem Titel «KMU und die Rolle der Weiterbildung – eine empirische Studie zu Kooperationen und Strategien in der Schweiz» publiziert (Bern, 2005). Diese Studie ist nun mit neuen Daten aus dem Jahr 2022 und einem etwas anderen Fokus aktualisiert und 2024 publiziert worden.
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Bedeutung und Umsetzung von Weiterbildung in KMU
In der Studie stehen Mikro- und Kleinunternehmen mit bis 50 Mitarbeitenden im Fokus. Sie basiert auf einer quantitativen Befragung von 386 Betrieben sowie 10 qualitativen Interviews mit KMU-Verantwortlichen. Sie zeigt, welche Bedeutung KMU der Weiterbildung zuschreiben und wie sie Weiterbildung umsetzen.