Strukturdaten zum Schweizer Weiterbildungsmarkt
Das Bundesamt für Statistik führt periodisch repräsentative Erhebungen zur Weiterbildungstätigkeit der Bevölkerung und der Unternehmen in der Schweiz durch. Die Seite der Weiterbildungsanbieter wird jedoch vom Bund nicht statistisch erfasst. Um diese Lücke zu füllen, führt der SVEB im Rahmen der Anbieterumfrage jährlich eine Befragung der in der Schweiz aktiven Weiterbildungsanbieter durch.
Strukturdaten 2024
Die Daten des SVEB-Branchenmonitors beziehen sich auf die jährliche Umfrage, die an knapp 2500 Weiterbildungsanbieter verschickt wird. 2024 betrug die Rücklaufquote 26%. Die Analyse der diesjährigen Umfrage basiert (nach der Datenbereinigung) auf den Antworten von 423 Weiterbildungsorganisationen. Da die Grundgesamtheit der Weiterbildungsanbieter in der Schweiz unbekannt ist und die zufällige Auswahl dieses Samples nicht vollständig garantiert werden kann, handelt es sich im statistischen Sinn nicht um eine repräsentative Befragung. Dennoch lassen diese Strukturdaten einen genaueren Blick auf die Anbieter in der Schweiz und ihre Verteilung nach Regionen, Trägerschaft, Grösse und Hauptbereich zu.
Sprachregionale Verteilung der Anbieter
Die Verteilung der Anbieter nach ihrem Tätigkeitsgebiet zeigt, dass über 20% der Institutionen in mindestens zwei unterschiedlichen Sprachregionen, also überregional, tätig sind.
Die Mehrheit der Schweizer Weiterbildungsanbieter, die teilgenommen haben, agieren ausschliesslich in der Deutschschweiz (41%). Weitere 31% der befragten Anbieter sind ausschliesslich in der Romandie tätig. Auf die italienische Schweiz konzentrieren sich nur 5% der Anbieter.
Trägerschaft der Anbieter
7 von 10 der befragten Anbieter sind privatwirtschaftliche Unternehmen. Mit 38% sind darunter die kommerziellen Anbieter am stärksten vertreten, gefolgt von gemeinnützigen privaten Anbietern (32%). 17% der Weiterbildungsanbieter sehen sich als öffentliche Anbieter und 13% als «andere».
Anbieter nach Unternehmensgrösse
Die Einteilung der Anbieter nach ihrer Grösse wird aus Daten zu den Mitarbeitenden (Vollzeitäquivalenz), der erteilten Kursstunden und den Belegungen (Teilnehmenden) des letzten Jahres ermittelt. Die Kombination dieser drei Indikatoren ergibt ein Gesamtbild, in welchem vor allem kleine (46%) und mittlere Anbieter (47%) dominieren. Als grosse Anbieter können nur knapp 8% der befragten Weiterbildungsinstitutionen eingestuft werden.
Die einzelnen Indikatoren zeigen, dass 54% der Anbieter bis zu 10 Festangestellte, 35% bis zu 50 Festangestellte und 8% bis zu 250 Mitarbeitende beschäftigen. Über der Grenze eines KMU liegen nur 2% der Institutionen. Ein Grossteil der Anbieter beschäftigt jedoch auch Mandatierte: Bei 41% der Befragten machen Mandatierte mehr als die Hälfte aller tätigen Personen aus.
Bei den Kursstunden und Belegungen sind die Verteilungen breit gestreut. Die mittleren 50% der befragten Anbieter haben im Jahr 2023 zwischen 500 und 7500 Kursstunden angeboten. Die Anzahl Teilnehmende lag bei den mittleren 50% zwischen 80 und 1200.
Hauptbereich der Anbieter
Der Grossteil der befragten Anbieter ist primär im Bereich betriebliche/berufsspezifische Weiterbildung tätig (60%). 22% sehen ihren Schwerpunkt in der allgemeinen Weiterbildung, welche die Bereiche Sprachen, Gesundheit, Freizeit und Kultur umfasst. Etwas weniger als 20% der Anbieter bieten vor allem im Grundkompetenzbereich Weiterbildungen an.
Weitere Daten zum Weiterbildungsmarkt
- Gesamtheit der Weiterbildungsanbieter: Eine Expertenschätzung von 2014 bezifferte die Anzahl Weiterbildungsanbieter insgesamt für die Schweiz auf ca. 3000 Institutionen (Schläfli/Sgier (2014): Weiterbildung in der Schweiz).
- Umsatz: Der im Weiterbildungsmarkt erwirtschaftete Umsatz betrug gemäss einer Schätzung im Jahr 2007 ca. 5,3 Milliarden Schweizer Franken (Wolter/Messer 2009).
- Qualitätslabel: Über 1000 Schulen, Institute und Akademien in der Schweiz besitzen ein eduQua-Zertifikat, siehe die Liste der zertifizierten Anbieter.
Weitere Informationen zur Weiterbildungsbranche finden Sie im SVEB-Branchenmonitor.
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Stv. Direktorin, Leiterin Forschung, Entwicklung und Innovation, Co-Leiterin Think Tank TRANSIT
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