EU-Aktionsplan gegen den Fachkräftemangel: Pakt für Kompetenzen


Die EU-Kommission hat Ende März einen Aktionsplan vorgelegt, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel gemeinsam mit Mitgliedstaaten und Sozialpartnern entgegenzutreten. Auch die Weiterbildung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Der Aktionsplan ist Teil der Strategie der EU zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Krisenfestigkeit, aber nach eigenen Angaben auch ein wichtiges Ergebnis des Europäischen Jahres der Kompetenzen.

Im Plan sind Anstrengungen in 5 Bereichen aufgezeigt:

  • Unterstützung der Aktivierung unterrepräsentierter Gruppen auf dem Arbeitsmarkt
  • Unterstützung von Kompetenzerwerb sowie allgemeiner und beruflicher Bildung
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen in bestimmten Bereichen
  • Verbesserung der gerechten Mobilität von Arbeitskräften und Lernenden innerhalb der EU
  • Anwerbung von Fachkräften aus Drittländern

Konkrete Massnahmen im Bereich Weiterbildung

Konkret wird die Europäische Kommission neue Projekte zur «Null-Langzeitarbeitslosigkeit» und zur Aktivierung der Aus- und Weiterbildung junger Menschen finanzieren, die weder arbeiten noch eine Schule besuchen oder eine Ausbildung absolvieren. Ausserdem will sie mehr «Exzellenzzentren» für die berufliche Aus- und Weiterbildung kofinanzieren (mindestens 100 neue Zentren bis 2027).

Weiter plant die EU-Kommission eine neue Erklärung zur Berufsbildung, um die Politik besser an neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (z.B. im Bereich der künstlichen Intelligenz) anzupassen.

Aufruf an die Mitgliedstaaten

Im Aktionsplan fordert die Kommission die Mitgliedstaaten auf, nationale Qualifikationsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Auch sollen sie Arbeitsmarktanalysen und Qualifikationserhebungen durchführen. Ferner sollen sie allen Erwachsenen individuelle Lernkonten ermöglichen und die Umsetzung und Anerkennung von Micro-Credentials unterstützen.

Erklärtes Ziel ist es, dass 60 Prozent aller Erwachsenen bis 2030 jährlich an Weiterbildungen teilnehmen. Ebenfalls wird ein Pakt für Kompetenzen angestrebt: Es sollen branchenbezogene und regionale öffentlich-private Partnerschaften entstehen mit konkreten Zusagen für die Aus- und Weiterbildung.

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