Eine internationale Studie hat Arbeitnehmende zur digitalen Transformation befragt. Fazit: Es gibt viel Potenzial, aber auch Nachholbedarf. Die Weiterbildung könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert – und die künstliche Intelligenz birgt zusätzlich enormes disruptives Potenzial: Wie wir arbeiten, wird sich in der nächsten Zeit möglicherweise weiter wandeln.
Zu wenig vorbereitet auf die Arbeitswelt
Eine internationale Studie von ServiceNow und Opinium ist darum der Frage nachgegangen, wie sich digitale Transformation und technologischer Fortschritt auf die Arbeitswelt auswirken. Dazu wurden 5500 Arbeitnehmende in Grossbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden und der Schweiz befragt – 500 davon in der Schweiz.
Gemäss der Studie geben 40 Prozent der Arbeitnehmenden an, dass ihre Ausbildung sie nicht auf die Arbeit vorbereitet habe; 18 Prozent wünschen sich, sie hätten einen anderen Karriereweg eingeschlagen und mehr als die Hälfte (53 Prozent) würde die heutigen Technologien gerne besser verstehen.
Hohe Erwartungen
In den digitalen Fortschritt hegen die Befragten grosse Hoffnungen: 69 Prozent der Arbeitnehmenden sind der Meinung, dass digitale Fähigkeiten einen entscheidenden Vorteil im Arbeitsleben darstellen. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten in der Schweiz glaubt, dass KI einen positiven Einfluss auf die Produktivität am Arbeitsplatz haben wird. Der Aussage, dass KI die grösste Chance für die Zukunft der Arbeit sei, stimmten 49 Prozent zu.
4 von 5 Befragten würden künstliche Intelligenz wie Chat GPT nutzen oder nutzen sie bereits, um bei der Ideenfindung zu unterstützen. Gleich sieht es bei der Erstellung von Excel-Formeln oder beim Verfassen von E-Mails oder Social Media Posts aus.
Mehr Kompetenzen nötig
Jedoch haben 44 Prozent der Befragten das Gefühl, dass sie nicht über alle technischen Skills verfügen, die für die Arbeit mit KI-Systemen erforderlich sind. Ebenso glauben 31 Prozent, dass sie sich weiterbilden müssen, um im Zuge der digitalen Transformation in ihrer Karriere mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten zu können.
Eine Mehrheit sieht hier Nachholbedarf: 56 Prozent glauben, dass KI vor dem Erreichen des 19. Lebensjahres ein Pflichtfach in den Schulen sein sollte. Und fast zwei Drittel (67 Prozent) der Schweizer Arbeitnehmenden sind der Meinung, dass ihre Arbeitgeber die Verantwortung haben, die Entwicklung von KI-Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu fördern.
Das von der Studie skizzierte Bild scheint deutlich. Es ist aber auch zu berücksichtigen, dass das Unternehmen, welches die Studie in Auftrag gegeben hat, selbst IT-Lösungen anbietet. Die Befragung wurde zwischen dem 3. und 9. Oktober 2023 durchgeführt.