Micro-Credentials: EU-Kommission reagiert auf wachsende Nachfrage


Die EU will das Potenzial von Micro-Credentials als neue Qualifizierungsform stärken. Der dafür notwendige Prozess zur Standardisierung ist auf EU-Ebene angestossen. Im Juli 2021 wurde die öffentliche Konsultation abgeschlossen.

Die Gesellschaft und die Arbeitswelt unterliegen aktuell grossen Veränderungsprozessen. Das bringt den Druck, Wissen und Kompetenzen laufend auf den neusten Stand zu bringen. Die Covid-19-Pandemie und der digitale Wandel haben die Notwendigkeit von Weiterbildung und Umqualifizierung weiter verstärkt. Lücken zur formalen Bildung müssen geschlossen werden.

Das entsprechende Know-how wird vermehrt in kurzen Kursen oder Modulen erworben – vor Ort, online oder in gemischten Formaten. Angebot und Nachfrage von Micro-Credentials nehmen laufend zu.

Flexible und integrative Möglichkeiten für lebenslanges Lernen

Mikro-Qualifikationen sind eine massgeschneiderte, integrative und barrierefreie Form des Lernens. Die Flexibilität dieser Qualifikationsart eröffnet unterschiedlichsten Anspruchsgruppen neue Lernmöglichkeiten. Entsprechende Mikro-Diplome werden von höheren und beruflichen Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen wie auch von privaten Organisationen angeboten.

Ohne gemeinsame, transparente und grenzüberschreitende Standards lässt sich das Potenzial von Micro-Credentials aber nicht vollständig nutzen. Die EU-Kommission strebt darum eine gemeinsame Definition und europäische Standards für Mikro-Anrechnungspunkte an. Diese sollen unabhängig von der Vergabestelle sein und so weit wie möglich auf bestehenden Instrumenten aufbauen.

Roll-Out bis 2025

Vom 20. April bis 13. Juli 2021 lancierte die Europäische Kommission eine öffentliche Konsultation zu einem Europäischen Ansatz für Micro-Credentials. Die Ergebnisse werden in eine Empfehlung an den Europäischen Rat per Ende 2021/Anfang 2022 einfliessen. Bis 2025 sollen die breitere Nutzung, Übertragbarkeit und Anerkennung der neuen Standards realisiert sein.

Weitere Informationen der EU-Kommission

Bild: Micro-Credentials