Teilnehmende beim Grundkompetenz-Kurs von Xund

Neuer Kurs für Grundkompetenzen stärkt motivierte Personen in Pflegeeinrichtungen


Ein neues Angebot für Grundkompetenzen der OdA XUND befähigt Mitarbeitende in Gesundheitsinstitutionen, ihren Arbeitsalltag besser zu meistern und sich beruflich weiterzuentwickeln. Der Kurs mit dem Schwerpunkt Kommunikation und Korrespondenz sei auf die Bedürfnisse und Arbeitsfelder der Betriebe zugeschnitten und komme den Teilnehmenden, dem Betrieb und der Gesellschaft zugute, so die Beteiligten.

«In Spitälern und Heimen interessieren sich immer wieder Personen aus verschiedenen Bereichen für eine Ausbildung, aber ihre Sprachkenntnisse reichen dafür nicht», stellt Adrian Wyss fest. Als er vom Kanton Luzern vom Programm «Einfach besser! … am Arbeitsplatz» hörte, erkannte der Leiter Bildung und Entwicklung der OdA XUND Zentralschweiz sofort das Potential für das Gesundheitswesen. 

Im Alterszentrum Viva Luzern Wesemlin stösst Adrian Wyss mit der Idee für den neuen Kurs auf offene Ohren. Denn hier haben schon viele Mitarbeitende mit einem Praktikum irgendwo im Haus begonnen, bevor sie sich zu Fachpersonen entwickelten. «Das ist nur möglich dank unserer Unternehmenskultur, die die Befähigung fördert» erklärt der Leiter Betreuung und Pflege Selim Krasniqi. Es brauche dazu auch ein Team, das bereit ist, die Menschen mitzunehmen. Mit dem neuen Kurs für Grundkompetenzen können noch mehr Mitarbeitende gefördert werden. 

Lernen mit konkreten Arbeitssituationen 

XUND entwickelte in intensivem Austausch mit dem Alterszentrum Viva Luzern Wesemlin den Pilotkurs «Kommunikation und Korrespondenz», zu dem 15 Personen eingeladen wurden. Sie arbeiten in der Hauswirtschaft, Gastronomie, Pflege oder Reinigung und sind im Altersspektrum 20plus bis 50plus. Zehn Wochen lang trainierten sie in 4 Lektionen wöchentlich ihre Sprach- und Auftrittskompetenz, E-Mails zu schreiben, zu telefonieren oder im Internet Informationen zu beschaffen.  

Alle Übungen wurden passend zu konkreten Arbeitssituationen der jeweiligen Berufsgruppen konzipiert. XUND orientierte sich dabei am GO-Modell. Eine wichtige Rolle spielte Selim Krasniqi, der den Prozess von Anfang an begleitete und die Drehscheibe zwischen allen Beteiligten war.  

Die Kursleitenden lernten vor Ort die Anforderungen der Arbeitsplätze und den Bedarf der Teilnehmenden kennen. Mit einem Fragebogen an die Vorgesetzten wurde das Konzept weiter geschärft. So wurde klar, dass die mündliche Kommunikation und Auftrittskompetenz, aber auch die Informationstechnologie wichtig sind. «Der Umgang mit Tablets, Mobiles und Computer gehört in der heutigen Arbeitswelt zur Grundanforderung für die Arbeitsdokumentation, Bestellverfahren, Meldungen im Transportdienst und vieles mehr», betont Adrian Wyss.  

Ein Beitrag an die Gesellschaft

Zum Schluss des Kurses wurden die Teilnehmenden individuell zu möglichen beruflichen Entwicklungen beraten. Selim Krasniqi geht davon aus, dass Viva Luzern 30 bis 40 Prozent der Teilnehmenden in einem nächsten Schritt weiter fördern kann, einige bis zum Berufsabschluss. So überlegt sich Novica Atic, Mitarbeiter Küche, eine Weiterbildung zum Diätkoch. Das Ziel von Tülin Tetik, heutige Mitarbeiterin in der Wäscherei, ist ein Berufsabschluss (EFZ), die Richtung ist für sie noch offen. Mayra Irazaba arbeitet bereits in der Demenzabteilung und besucht den Allgemeinbildenden Unterricht (ABU) für die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ. Inhaltlich ist das für sie gut machbar. Der Kurs hilft ihr nun, auch die Sprachhürden besser zu meistern.  

Die Autonomie und das Selbstvertrauen sind gestärkt, das sei deutlich spürbar. «Davon profitieren primär unsere Bewohnerinnen und Bewohner und unser Unternehmen. Davon profitiert aber auch die Gesellschaft, indem wir einen Beitrag für die Gesamtversorgung im Gesundheitswesen leisten», freut sich Selim Krasniqi von Viva Luzern.  

Das Kursangebot von XUND steht jetzt auch weiteren Gesundheitsinstitutionen in der Zentralschweiz offen.  

Der Bund und Kantone unterstützen im Rahmen des Förderprogramms «Einfach besser! … am Arbeitsplatz» Betriebe, die die Grundkompetenzen am Arbeitsplatz fördern. Alternativ können Branchenverbände und Organisationen der Arbeitswelt – wie hier die XUND OdA Gesundheit Zentralschweiz – das Gesuch für die finanzielle Unterstützung stellen. 

Bild: Impression aus dem Kurs von XUND im Alterszentrum Viva Luzern Wesemlin © SVEB, Christine Bärlocher  

Weitere Informationen