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Neuer Selbsttest: Wie digital kompetent sind Sie?


Mit seinem Selbsttest für digitale Kompetenzen will das Institut für Altersforschung der Ostschweizer Fachhochschule auch Langzeitdaten sammeln. Diese sollen unter anderem das Weiterbildungsangebot für Personen ab 50 verbessern.

Artikel: Ronald Schenkel

Die eigenen digitalen Kompetenzen zu kennen – gerade wenn man nicht zu den digital Natives gehört –, ist eine wichtige Voraussetzung, um auf dem heutigen Arbeitsmarkt zu bestehen. Aber auch die Herausforderungen im Alltag lassen sich ohne digitale Skills immer schwieriger bewältigen. Die Hochschule für Wirtschaft und die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz haben unlängst ein umfangreiches Instrument zur Ermittlung individueller digitaler Kompetenzen entwickelt. Es heisst Vali50+ und dient zur Selbsteinschätzung, kann aber auch in Beratung und bei der Auswahl einer Weiterbildung eingesetzt werden. Wir berichteten darüber.

Test inklusive Weiterbildungsangebote

Das Institut für Altersforschung (IAF) der Ostschweizer Fachhochschule legt nun seinerseits einen Selbsteinstufungstest vor, der sich explizit an Menschen über 50 richtet. Der Test kann online ausgefüllt werden und dauert rund 20 Minuten. Das Resultat erhält man umgehend. Es zeigt, wo allenfalls Lücken bestehen. Ebenfalls liefert das Tool Hinweise auf spezifische Weiterbildungsangebote, die diese Lücken füllen könnten.

Der Selbsttest dient allerdings einem doppelten Zweck. Er soll auch Langzeitdaten generieren. Diese will das Institut nutzen, um die Entwicklung digitaler Fähigkeiten in bestimmten Bevölkerungsgruppen zu optimieren. Die Daten werden anonymisiert ausgewertet.

Breites Spektrum von Fragen

Während Vali50+ über die Selbsteinschätzung hinaus auch in einem Beratungskontext genutzt werden kann und nebst einem Fragekatalog ein Spielkartenset anbietet, richtet sich das Tool auf digitalkompetenz50plus.ch ausschliesslich an die Einzelperson. Die Spannweite der Fragen ist breit. Sie reicht von der Art und Weise der Nutzung von Geräten wie Mobiltelefon oder PC und führt über die Fähigkeit Algorithmen zu erkennen, die hinter Anwendungen stecken, bis hin zur Einschätzung der Folgen digitaler Technologien auf die Umwelt. Letzteres dürfte wohl über die Expertise des Normalanwenders weit hinausgehen.

Die Nutzer werden aufgefordert, den Grad anzugeben, in wieweit eine Aussage auf einen selbst zutrifft. Dies zu bestimmen, ist jedoch mit zunehmender Tiefe der erfragten Kenntnisse nicht einfach. Eine zusätzliche Hilfestellung, welche Kriterien erfüllt seien müssten, um eine Fähigkeit tatsächlich für sich reklamieren zu können, wäre unter Umständen hilfreich. Vali50+ bietet solche ergänzenden Definitionen.

Ansonsten ist das Tool praktisch, der Nutzen für den Anwender, für die Anwenderin unmittelbar. Überdies erweist man mit dem Ausfüllen der Fragebogen auch der Forschung einen Dienst. Wer über 50 ist und sich den Fragen stellt, tut also sich und anderen einen Gefallen.

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