Digitale und grüne Transformation verlangen adaptive Fähigkeiten, befindet die OECD in ihrem Bericht. Entsprechend müsse die Weiterbildung diesen Veränderungsprozessen – und den Bedürfnissen der Wirtschaft – angepasst sein.
Die Digitalisierung birgt laut der OECD das Potenzial, den Einfluss des Klimawandels zu mildern. Damit dies gelingen kann, braucht es jedoch eine qualifizierte Bevölkerung und Arbeitskräfte mit dem richtigen technischen Wissen. Der Bericht betont aber auch die Bedeutung von Metakompetenzen angesichts komplexer digitaler Informationslandschaften. Im Zuge des Klimawandels und der digitalen Transformation werde etwa die Resilienz in den Bereichen Arbeit, Bildung und Gesellschaft zu einer entscheidenden Kompetenz.
Die OECD hebt hervor, dass die Anforderungen an die Arbeitskräfte im Bereich KI-Entwicklung und -Einsatz stark zugenommen haben. Die Integration von Ethikaspekten hinke jedoch hinterher.
KI-Modelle erlernen zunehmend auch Aufgaben, die keine reinen Routine-Arbeiten sind. Dies lenke den Fokus auf ergänzende Fähigkeiten wie Entscheidungsfindung, Risikomanagement und Ethik. Auch die Medienkompetenz gewinne an Bedeutung in einer Zeit, in der Informationen allgegenwärtig sind. Ebenso wird auch auf die Wichtigkeit von kritischem Denken, Logik und Informationsverarbeitung verwiesen.
(Weiter-)Bildung auf Wirtschaft ausrichten
Die Bildungssysteme sollten gemäss OECD ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Kompetenzen junger Menschen im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit zu verbessern. Ihnen sollen nebst den Fähigkeiten auch ein entsprechendes Mindset vermittelt werden.
«Um sicherzustellen, dass alle an der wirtschaftlichen Entwicklung, am Wachstum und insbesondere an den Chancen, die der grüne und digitale Wandel mit sich bringt, teilhaben und davon profitieren können, müssen die politischen Entscheidungsträger die allgemeine und berufliche Bildung besser auf Qualifikationen abstimmen, die der Arbeitsmarkt benötigt», wird OECD-Generalsekretär Mathias Cormann in der Medienmitteilung zitiert. Dies sei unerlässlich, um den Arbeitnehmenden dabei zu helfen, mit den erheblichen Auswirkungen dieser Veränderungen auf den Arbeitsmärkten zurechtzukommen.
Politische Massnahmen erforderlich
Der Bericht betont, dass im Durchschnitt in den OECD-Ländern nur etwa vier von zehn Erwachsenen aus berufsbezogenen Gründen an formalen oder nichtformalen Lernprogrammen teilnehmen. Dies beeinträchtige die Fähigkeit der Arbeitnehmenden, sich weiterzubilden und neu zu qualifizieren, und schränke ihre Möglichkeiten ein, Branchen und Berufe zu wechseln. Auch können sie so ihre Fertigkeiten nicht verbessern, die sie benötigen, um mit neuen Technologien zu arbeiten.
Politische Massnahmen seien darum erforderlich, um lebenslanges Lernen zu ermöglichen, die Chancengleichheit zu erhöhen und damit das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.