Eine Untersuchung, welche die Daten des Mikrozensus mit jenen von Einkommen und Erwerbsbeteiligung kombiniert, kommt zum Schluss, dass die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung das Einkommen im Schnitt um 3,4 Prozent erhöht sowie das Risiko, arbeitslos zu werden, um 2,1 Prozent senkt.
Berufliche Weiterbildung hat positive Effekte auf das Einkommen und senkt das Risiko, arbeitslos zu werden. Dies belegt die Studie «Auswirkungen der berufsbezogenen Weiterbildung auf den Arbeitsmarkt in der Schweiz – Erkenntnisse aus Verwaltungsdaten». Die Autoren Stefan Denzler, Jens Ruhose und Stefan Wolter präsentieren nach eigenen Angaben die ersten Längsschnittschätzungen zu den Auswirkungen berufsbezogener Weiterbildung auf die Arbeitsmarktergebnisse in der Schweiz.
Die Informationen zur Teilnahme an Weiterbildungen stammen aus der Mikrozensuserhebung zu Bildung und Ausbildung des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2016. Diese wurden mit Längsschnittdaten zu Einkommen und Erwerbsbeteiligung aus der Sozialversicherungsstatistik und mit Verwaltungsdaten der Arbeitslosenversicherung für die Jahre 2014 bis 2018 abgeglichen.
«Interessante Heterogenität»
«Anhand dieser Daten können wir zeigen, dass berufsbezogene Fortbildungen in der Schweiz zu positiven Arbeitsmarktergebnissen führen», schreiben die Autoren. So erhöhe die Teilnahme an Weiterbildungen das Jahreseinkommen um 3,4 Prozent gegenüber Nichtteilnehmenden und senke das Risiko, arbeitslos zu werden, um 2,1 Prozentpunkte. Im Beobachtungszeitraum von drei Jahren verkürze die Teilnahme an Weiterbildungen die Dauer der Arbeitslosigkeit um bis zu 0,17 Monate.
«Darüber hinaus dokumentieren wir eine interessante Heterogenität der Effekte entlang der Einkommensverteilung», so die Autoren weiter. «Während diejenigen im untersten Einkommensquartil von Weiterbildungen durch Einkommenssteigerungen profitieren, profitieren Arbeitnehmer am oberen Ende der Einkommensverteilung vor allem von einem geringeren Risiko, arbeitslos zu werden.» Für beruflich ausgebildete Arbeitnehmer sehen sie in der Weiterbildung darum einen doppelten Nutzen: höhere Einkommen und ein geringeres Risiko, arbeitslos zu werden.