Die Ausgestaltung vieler Submissionsverfahren in der Weiterbildung führt zu einem Preisdruck in der Branche. Dieser setzt falsche Anreize in Bezug auf die Weiterbildungsqualität und wirkt sich negativ auf die Arbeitsbedingungen von Ausbildenden aus. Der SVEB hat dazu bereits Positionspapiere verfasst und nun konkrete Empfehlungen erarbeitet.
Die «Empfehlungen zur Ausgestaltung von Submissionsverfahren in der Weiterbildung» richten sich an Fachpersonen in der Weiterbildung, welche bei öffentlichen Stellen Ausschreibungen für Weiterbildungsaufträge erstellen. Ziel ist, dass auf Grundlage dieser Empfehlungen künftig Submissionsverfahren entwickelt werden, die einen fairen Wettbewerb auf der Grundlage von Qualitätskriterien ermöglichen.
Angemessene Stundenansätze und Arbeitsbedingungen für Ausbildende
Gemäss den Empfehlungen des SVEB sind Anbieter, die Ausbildenden sehr tiefe oder gar keine Löhne bezahlen, aus Submissionsverfahren auszuschliessen. Die Anbieter müssen nachweisen, dass sie branchen- und ortsübliche Stundenansätze für Ausbildende bezahlen. Anbieter, welche ihren Ausbildenden gute Arbeitsbedingungen bieten, sollen zudem bessere Chancen bei der Auftragserteilung erhalten.
Für einen fairen Wettbewerb ist auch zentral, dass in der Ausschreibung klar definiert wird, welche Leistungen im Preis kalkuliert werden müssen. So ist zum Beispiel vorzugeben, dass für die Berechnung des Aufwands pro Lektion die Vor- und Nachbereitung sowie der administrative Aufwand der Ausbildenden einzurechnen ist.
Angebotsqualität und Chancen für Innovation
Die Qualität des Angebots ist zudem mit mindestens 60 Prozent zu gewichten. Um einen Ideenwettbewerb zwischen den Anbietern zu ermöglichen, ist es wichtig, dass keine fixen Vorgaben für das didaktische Konzept gemacht werden. Die Anbieter erhalten so die Möglichkeit, sich mittels innovativer Ideen zu differenzieren.
Bild: Submission