Weiterbildung im Digitalbereich in den Bergregionen: «Win-Win-Situationen für alle Beteiligten»


Ritzy* – Weiterbildungen für Hotellerie, Gastronomie und Tourismus im Wallis – ist erfolgreich im Berghilfe-Programm aktiv. Isabelle Frei, Leiterin von ritzy*Weiterbildung, schildert ihre positiven Erfahrungen mit der Berghilfe-Finanzierungshilfe aus ihrer Sicht als Kursanbieterin.

Die Schweizer Berghilfe übernimmt die Hälfte der Kurskosten für Weiterbildungsangebote im Digitalbereich auf der Plattform weiterbildung.swiss/berghilfe.
Frau Frei, was war für Sie als Weiterbildungsanbieterin die Motivation, um an diesem Projekt mitzumachen?
Für uns kamen mit dem Projekt drei wichtige «Treffer» zum Tragen: Bergregionen, Finanzierung und Digitalisierung. Das Thema Digitalisierung ist praktisch nicht mehr wegzudenken in fast allen Belangen, die wir im Daily Business bewältigen müssen. Die Sensibilisierungs- und Schulungsthemen sind gerade im Tourismus eine grosse Herausforderung, weil sowohl auf verschiedenen Lernniveaus aufgebaut werden muss als auch in den verschiedensten Bereichen.

Diese diversen Themen mit den entsprechenden Spezialisten zu schulen, und dies sowohl auf dem Berg als auch in verschlungenen Tälern, bedarf einer versierten und kosteneffizienten Organisation. Wenn solche Schulungen dank einer finanziellen Unterstützung zugänglich und zahlbar bleiben, so kann der Wissenstransfer und die damit verbundene Zielerreichung in Sachen Digitalisierung erreicht werden.

Dann passte das Projekt gut in Ihre Firmenstrategie…
Wir befanden uns in der Zeit gerade in einem Entwicklungsprozess, der zum Ziel hatte, die Weiterbildung im Tourismus allgemein finanziell zugänglicher zu machen. Das Ziel, sowohl Themen der Digitalisierung als auch zum Beispiel der Nachhaltigkeit zu fördern, hat uns auf die Suche nach Finanzierungshilfen gebracht.

Hat sich für Sie im Rückblick die Teilnahme gelohnt?
Ja, ganz klar! Dank der Berghilfe konnten wir im Tourismus neue Kunden gewinnen, die bisher aus finanziellen Gründen keine Weiterbildungen besucht haben. Da die Unterstützung der Berghilfe an die Digitalisierung angeknüpft ist, wurde auch die Digitalisierung im Tourismus und diversen Berggebieten weiterentwickelt und vorangetrieben. Es sind Win-Win-Situationen für alle Beteiligten. 

Was ist besonders hilfreich am Projekt aus Ihrer Sicht als Weiterbildungsanbieterin?
Für uns hat sich als sehr positiv erwiesen, dass sich der administrative Aufwand stark vereinfacht hat. 

Lässt sich ein Trend feststellen, wer die von der Berghilfe unterstützten Kurse besucht?
Bei uns machen in erster Linie Einzelpersonen, oft aus den Tourismusbüros und Hotelbetrieben, Gebrauch von der Berghilfe-Finanzierung.

Und innerhalb Ihres Angebots im Rahmen des Projekts: Wo besteht die grösste Nachfrage?
Ganz klar im Marketing, aber auch vermehrt in Management-Kursen, wo es um die strategische Ausrichtung und Digitalisierung geht.

Wie kommunizieren Sie die Angebote der Berghilfe-Finanzierung?
Wir haben alle Kurse, die von der Berghilfe unterstützt sind, klar mit einem entsprechenden «Button» bzw. Logo identifiziert und weisen speziell auf die Finanzierungshilfe hin. 

An der Hochschule Wallis haben wir über die Aktion gesprochen und unterstützen damit auch das CAS Digital Marketing for Touristic Services, das wir operational bei uns eingebunden haben. 

Erhalten Sie Feedbacks von Teilnehmenden – auch gerade in Corona-Zeiten?
Auf Grund der Pandemielage führen wir Kurse vermehrt online durch. Kursteilnehmende haben angeregt, dass diese Angebotsformate über Corona hinaus bestehen bleiben. Sie schätzen es, dass sie für die Weiterbildungen nicht extra von weit her aus den Bergen zu einem Kurslokal anreisen müssen.

Würden Sie anderen Weiterbildungsanbietern eine Teilnahme am Projekt empfehlen?
Auf jeden Fall. Das gemeinsam gesetzte Ziel, den Digitalisierungsprozess auch in Bergregionen zugänglich zu machen, sollte so breit wie möglich gestreut werden. Dank der Finanzierungshilfe entstehen dabei ja keine Verluste für die Anbieter, sondern nur Gewinner: glückliche Kunden, die von der Reduktion profitieren, glückliche Dozierende mit motivierten und digital-starken Teilnehmenden, die als Botschafter die eine oder andere Weiterbildung weiterempfehlen und ihre digitale Entwicklung weiterverfolgen können.

Interview: Bettina Whitmore

Informationen für interessierte Kursanbieter

Die Berghilfe unterstützt Weiterbildungen zum Thema Digitalisierung für Personen in Bergregionen: Wer in einem Klein- oder Kleinstbetrieb in Bergregionen arbeitet, kann Kurse im Bereich Digitalisierung zum halben Preis besuchen. Für die Ausschreibung der Kursangebote stellt der SVEB sein Kursportal zur Verfügung.

Weiterbildungsanbieter sind jederzeit willkommen, am Programm teilzunehmen: Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Kurse im Bereich Digitalisierung in den Bergregionen zu vermarkten.

Bild: Isabelle Frei, Leiterin ritzy*Weiterbildung, nutzt das Berghilfe-Angebot seit Anfang 2019.