Im Report Grundkompetenzen nimmt der SVEB die Anbieter im Bereich Grundkompetenzen unter die Lupe. Und stellt dabei Gemeinsamkeiten zu anderen Anbietern fest – aber auch deutliche Unterschiede.
Organisationen, die Grundkompetenzen anbieten, sind eher im Nebenzweck in der Weiterbildung tätig, stützen sich also auf mehrere Angebotsbereiche, haben häufiger eine privat-gemeinnützige Trägerschaft und sind eher über öffentliche Gelder finanziert als Organisationen, die keine Angebote im Bereich Grundkompetenzen haben. Das sind Resultate des «Reports Grundkompetenzen» des SVEB.
Den Analysen des Berichts liegen Daten einer Anbieterumfrage zugrunde, die 2023 mit einem teilstandardisierten Online-Fragebogen unter Schweizer Weiterbildungsanbietern durchgeführt wurde. 164 von insgesamt 447 Anbietern, die an der Umfrage teilgenommen haben, gaben dabei an, Angebote im Bereich Grundkompetenzen im Haupt- oder im Nebenbereich anzubieten. Das entspricht einem Anteil von 37 Prozent aller befragten Anbieter.
Der Bereich Grundkompetenzen wird im Rahmen der Umfrage definiert als Weiterbildungsangebote, in denen Erwachsene ihre Fähigkeiten im Lesen und Schreiben, in Alltagsmathematik oder im Umgang mit grundlegenden digitalen Technologien für Alltag und Beruf verbessern können. Zudem zählt auch die Sprachförderung auf Grundkompetenzniveau (Alpha, A1-B2) zu diesem Bereich.
Meist nicht der Hauptbereich
12 Prozent der Anbieter nennen Grundkompetenzen als den Hauptbereich ihrer Tätigkeit, wobei 4 Prozent ausschliesslich Angebote im Bereich Grundkompetenzen anbieten. 25 Prozent der Anbieter geben Grundkompetenzen als Nebenbereich an. Davon nennen 54 Prozent die berufliche Weiterbildung und 46 Prozent die allgemeine Weiterbildung oder Fremdsprachen als Hauptbereich.
52 Prozent der Anbieter mit Hauptbereich Grundkompetenzen geben an, dass Weiterbildung der Hauptzweck ihrer Organisation ist. Das gilt auch für 60 Prozent der Anbieter mit Nebenbereich Grundkompetenzen. Im Vergleich dazu nennen Anbieter ohne Grundkompetenzangebot häufiger Weiterbildung als ihren Hauptzweck: mit Hauptbereich berufliche Weiterbildung zu 66 Prozent und mit allgemeiner Weiterbildung oder Fremdsprachen zu 77 Prozent.
Zur Hälfte über öffentliche Gelder finanziert
Anbieter mit Grundkompetenzen im Hauptbereich oder Nebenbereich sind eher privat-gemeinnützig organisiert als Anbieter mit Hauptbereich berufliche Weiterbildung oder Allgemeine Weiterbildung und Fremdsprachen. Dagegen ist ihre Trägerschaft deutlich seltener privat-kommerziell (29 Prozent respektive 33 Prozent). Dieser Anteil liegt weit unter den Anteilen bei den Anbietern mit Hauptbereich berufliche Weiterbildung (51 Prozent) oder Allgemeine Weiterbildung und Fremdsprachen (57 Prozent).
Im Durchschnitt sind Anbieter mit Hauptbereich Grundkompetenzen fast zur Hälfte über öffentliche Gelder finanziert. Ähnlich sieht es bei den Anbietern mit Grundkompetenzen im Nebenbereich aus, wo es gut 40 Prozent sind. Signifikant geringer ist der durchschnittliche Anteil öffentlicher Gelder bei der Finanzierung dagegen bei Organisationen, die keine Grundkompetenzen anbieten. Er liegt dort bei rund einem Viertel.
Eine genauere Aufschlüsselung zeigt, dass 24 Prozent der Anbieter im Bereich Grundkompetenzen vollumfänglich über öffentliche Gelder finanziert sind (im Vergleich zu 14 Prozent bei allen Weiterbildungsorganisationen). Weitere 24 Prozent geben an, dass sie keine öffentlichen Gelder erhalten.
Anbieter mit Grundkompetenzen im Hauptbereich haben den geringsten Anteil an Beschäftigten im Mandatsverhältnis. Im Durchschnitt beträgt dieser rund ein Drittel aller Beschäftigten.
Weitere Ergebnisse finden Sie im Bericht.