Wie Weiterbildung in KMU gelingt


Auch KMU-Mitarbeitende benötigen Weiterbildung. Doch bei knappen zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen ist die Organisation und Durchführung kein Leichtes. Eine neue Website des SVEB zeigt, worauf KMU achten sollten und wie sie Weiterbildungen auch ohne grosses Budget realisieren können.

Nur wer sich den raschen Veränderungen in der Arbeitswelt anpasst oder diese gar antizipiert, ist erfolgreich. Das gilt auch für KMU. Dazu gehört, dass sich Mitarbeitende neue Kompetenzen aneignen oder Wissenslücken schliessen – etwa bei den Grundkompetenzen. Doch anders als Grosskonzerne verfügen nur wenige KMU über eine eigentliche Weiterbildungsstrategie. Und etliche kommen an ihre Grenzen, wenn es um die Organisation und Durchführung von Weiterbildungen im eigenen Betrieb geht. Es gilt also für viele KMU, zunächst die Voraussetzungen zu schaffen, damit Weiterbildung überhaupt stattfinden kann.

Eine Website, die vom Schweizerischen Verband für Weiterbildung im Auftrag des SBFI realisiert wurde, bietet praxisorientierte Hinweise zur Erfassung des Weiterbildungsbedarfs sowie zur Planung, Umsetzung und Evaluation von Weiterbildungen in Betrieben. Sie zeigt nicht zuletzt Wege zur Weiterbildung auf, die für KMU tatsächlich gangbar sind. Denn nicht für jeden Kompetenzbedarf braucht es einen teuren Kurs.

Es braucht eine Lernkultur

Gerade für KMU mit schmalem Weiterbildungsbudget und knappen zeitlichen Ressourcen bieten zum Beispiel informelle Weiterbildungsformate grosse Chancen. Informelles Lernen findet am Arbeitsplatz statt. Durch den hohen Grad an Selbststeuerung ist es kostengünstig, zeitlich flexibel und kann den Bedürfnissen angepasst werden. Und vor allem: Informelles Lernen kann sehr effizient sein, wie Studien belegen.

Aber auch informelles Lernen geschieht nicht von allein. Wie für das strukturierte und organisierte Lernen stellt auch für informelles Lernen eine eigentliche Lernkultur im Unternehmen die notwendige Grundlage dar. Unter Lernkultur versteht man die gemeinsamen Werte, Einstellungen, Handlungen und Rahmenbedingungen, die für den Betrieb und seine Mitarbeitenden in Bezug auf Lernen und Wissen gelten. Die Lernkultur prägt zudem den Stellenwert, den das Lernen im Betrieb einnimmt.

Eine Lernkultur zu etablieren, ist eine zentrale Voraussetzung, um Weiterbildung im Betrieb verankern und effizient nutzen zu können. Dabei sollten nebst dem aktuellen Kompetenzbedarf des Betriebs und seiner Mitarbeitenden auch sogenannte «Future Skills» berücksichtigt werden.

Neue Methoden und Tools ausprobieren

Eine zentrale Rolle spielt zudem eine auf die Unternehmensstrategie ausgerichtete Personalplanung, die insbesondere die Rolle von Fach- und Führungskräften einbezieht. Diese können Teams ermutigen, aktuelles und neues Wissen weiterzugeben und Schwächen in Stärken umzuwandeln. Wichtig ist auch, den Mitarbeitenden Lernzeit zur Verfügung zu stellen. Dabei soll es nicht nur um Training gehen, sondern um das Wecken der Neugierde und das Ausprobieren neuer Methoden oder Tools. Wie das genau funktioniert, erklärt die Website weiterbildung-in-kmu.ch.

Sie gliedert sich in die Bereiche Kompetenzbedarf, Lernkultur und Lernformate, ist praxisorientiert und bietet auch Tipps sowie Best-Practice-Beispiele für die konkrete Umsetzung an. Zudem erklärt sie Möglichkeiten der Finanzierung für Kurse im Bereich Grundkompetenzen.

Weiterbildung-in-kmu.ch stellt somit eine unabhängige und neutrale Informationsquelle dar, die KMU auch bei der Entwicklung von Weiterbildungsstrategien und deren konkreter Anwendung unterstützen kann.