Wirksamkeit von Weiterbildung messen – einfach ist es nicht


An der Qualitätstagung des SVEB diskutierten Referierende und Teilnehmende darüber, wie die Wirksamkeit von Weiterbildung gemessen werden kann. Dabei zeigte sich: Es ist viel zu berücksichtigen und zu analysieren.

Die Qualitätstagung stand dieses Jahr im Zeichen der Wirksamkeit von Bildungsmassnahmen. Zu diesem Thema gab es drei Referate:

Frank Schirmer, Managing Director von Success-Analytics, sprach über den Return on Investment für Bildungsinstitutionen und betonte, wie wichtig es ist, vorgängig Ziele zu definieren. Wozu evaluieren wir überhaupt? Geht es um die Steigerung der Kompetenzen? Oder um die Optimierung der Geschäftsergebnisse? Dies Fragen und die sich daraus ergebenden Antworten sind zentral für den weiteren Evaluationsprozess.

Schirmer präsentierte die 5 Stufen der Evaluation – von Zufriedenheit, Wissen, Anwendung, zu den KPI und dem ROI – und es zeigte sich, dass nur wenige der Anwesenden bis Stufe 4 vorgedrungen sind. In der Folge erläuterte Schirmer den komplexen ROI-Prozess, zeigte diesen anhand eines Beispiels auf und beschrieb die Vorteile des Konzepts.

Anita Sandmeier von der PH Schwyz präsentierte einen anderen Ansatz: ein Instrument zur Messung und Optimierung von Lerntransfer, in Form eines Fragebogens, den sie mit Partnern im Rahmen eines Projektes entwickelte.

Sie betonte den Unterschied von kurzfristigem (Zufriedenheit, Wissenserwerb) und langfristigem Transfer-Erfolg (Anwendbarkeit, Ergebnisse) und erörterte, welche Faktoren entscheidend sind für welche Art von Wirksamkeit.

Weiter zeigte sie auf, dass es eine entscheidende Rolle spielt, wann evaluiert wird: Direkt nach der Weiterbildung seien die Einschätzungen beispielsweise oft zu optimistisch. Auch beschrieb sie, dass das Transferergebnis nicht zwingend besser ist, wenn eine intrinsische Motivation vorliegt. Denn individuell besuchte Weiterbildungen sind schwieriger in den Arbeitsalltag zu transferieren.

Im dritten Input schilderte Didier Juillerat, Direktor der CIP Tramelan, seine eigenen Erfahrungen und gab eine Einschätzung. Er votierte vor allem für eine ausführliche Analyse und Differenzierung, wies auf die Unterschiede von Standard-Angeboten und massgeschneiderten Angeboten hin und die Möglichkeiten, Zufriedenheit, Wirksamkeit oder finanzielle Aspekte zu messen. Um die Transferquote zu verbessern, riet er, die tatsächlichen Bedürfnisse genau zu analysieren. Auch sollen KMU eng mit Leistungserbringern zusammenarbeiten.

In der anschliessenden Diskussionsrunde wurden in 4 Gruppen die Konzepte diskutiert und eigene Erfahrungen ausgetauscht. Es zeigte sich, dass eine Mehrheit mit dem pädagogischen Ansatz mehr anfangen konnte und mit dem ROI eine gewisse Skepsis zeigte. Die Fragen «Wie ist das umsetzbar?» und «Wie realistisch ist dies für kleinere Unternehmen?» tauchten mehrmals auf.

Die Teilnehmenden bezeugten aber, dass sie aus allen Inputs wertvolle Anreize mitgenommen haben.

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