Trägerschaft und Entwicklung des eduQua-Labels
Der Schweizerische Verband für Weiterbildung (SVEB) ist seit 2018 alleiniger Träger des Qualitätslabels eduQua. Er führt die eduQua-Geschäftsstelle und stellt den Betrieb des Systems sicher. Als Steuerungsgremium fungiert der SVEB-Vorstand.
Bei der Weiterentwicklung des Labels übernimmt die eduQua-Begleitgruppe als beratendes Organ eine wesentliche Rolle. Mitglieder sind Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Hand und der Förderstrukturen sowie der privaten und öffentlichen Weiterbildungsanbieter.
Für die Durchführung des Zertifizierungsverfahrens bei den Weiterbildungsinstitutionen sind die Zertifizierungsstellen zuständig. Diese werden von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) akkreditiert.
Begleitgruppe eduQua: Zusammensetzung
Folgende Organisationen sind Mitglieder der eduQua-Begleitgruppe:
Förderstrukturen/öffentliche Hand
- Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
- Verband Schweizerischer Arbeitsmarktbehörden (VSAA)
- Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)
- Staatssekretariat für Migration (SEM)
- Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), vertreten durch:
Weiterbildungsanbieter
- Vertretung kleiner Anbieter: Lernwerkstatt Olten
- Vertretung grosser Anbieter: vakant
- Vertretung private Anbieter: Centre Patronal – Romandie Formation
- Vertretung öffentlicher Anbieter: CPI-IWZ
Zertifizierungsstellen
- Vertretung Zertifizierungsstellen: Schweiz. Vereinigung für Qualitäts- und Management-
Systeme (SQS)
Organisation eduQua
Die Weiterentwicklung des eduQua-Labels
Das Qualitätslabel eduQua wurde Ende der 90er Jahre auf Initiative des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), des damaligen Bundesamts für Berufsbildung und Technologie (BBT, heute Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI), der Deutschschweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (DBK) und des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB) entwickelt.
eduQua ist das Schweizer Qualitätslabel in der Weiterbildung und wurde als erste Qualitätsnorm auf Institutionen der Erwachsenenbildung bzw. Weiterbildung zugeschnitten. Zertifiziert wird die ganze Institution, nicht ein einzelnes Angebot oder eine Lehrperson. Von Anfang an war es ein wichtiges Ziel des Labels, die Qualitätssicherung der Anbieter gegenüber den Kundinnen und Kunden sowie den Behörden und kantonalen Förderstrukturen transparent und nachvollziehbar auszuweisen.
Die erste Fassung der Norm wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Die eduQua-Geschäftsstelle ist seit dem Start des eduQua-Zertifikats beim SVEB angesiedelt. Per Ende Jahr 2021 waren mehr als 1000 Anbieter zertifiziert.
eduQua:2004
Bereits 2006 trat die erste Überarbeitung (eduQua:2004) in Kraft. Ein ausgewähltes Angebot stand im Zentrum der Zertifizierungs-Audits. Die Anforderungen an die Angebote und an die Institution wurden jeweils in separaten, parallelen Standards formuliert.
eduQua:2012
Bei der Norm eduQua:2012 wurden die Anforderungen an die Führung und das Qualitätsmanagement – neben den Standards zu den Weiterbildungsangeboten und zur Durchführung der Kurse – verstärkt. Entsprechend wurden neue Standards zu Führungsinstrumenten, Organisation und Controlling aufgenommen. Die Norm wurde auf sechs übergeordneten Kriterien aufgebaut, denen 22 Standards zugeordnet wurden. Bei den einzureichenden Dokumenten pro Standard wurden jeweils die Ebenen Institution und Angebot unterschieden.
eduQua:2021
Mit der letzten Revision wurde eduQua:2021 klar als Norm für die Anbieter in allen Bereichen der Weiterbildung positioniert. Der Teil Führung und Qualitätsmanagement stützt sich auf die Struktur der ISO-Management-Normen ab und umfasst aktuelle Anforderungen zur kontextorientierten und flexiblen Ausrichtung der Institution und ihrer Angebote. Die Norm ist neu nach 8 Prinzipien und 19 Kriterien aufgebaut und weist eine klare und praxisbezogene Struktur auf.
Bei den Anforderungen an die Weiterbildungsangebote und Lernprozesse wurden die wachsende Vielfalt und die Trends bei den Angebots- und Lernformen aufgenommen. Neu zeigt die Institution im Audit-Verfahren die Umsetzung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagements anhand der verschiedenen Angebote auf, die Darstellung anhand eines spezifischen Angebots fällt weg.