Praxisbeispiele aus der ersten Phase der Weiterbildungsoffensive
Das Zentrum für Soziales (Zenso) Hochdorf Sursee konnte als Partnerorganisation den Kanton Luzern bei der Verbreitung der «Bildungsgutscheine Grundkompetenzen» unterstützen. Die Sozialarbeitenden des Zenso wiesen Personen mit Förderbedarf in den Grundkompetenzen auf die Angebote hin, halfen bei der Auswahl und der Anmeldung. Für die Teilnahme standen Gutscheine im Wert von 500 Franken zur Verfügung. Bei erfolgreicher Teilnahme an einem Kurs konnte im selben Jahr ein zweiter Kurs besucht werden. Von den 754 Personen, die im Jahr 2021 einen Bildungsgutschein bezogen, waren 21% Sozialhilfebeziehende. Die Sozialhilfebeziehenden im Kanton Luzern und insbesondere des Zenso profitierten von den Bildungsgutscheinen und dem damit verbundenen Ausbau des Angebots im Bereich Grundkompetenzen.
(Kontakt: Patricia Buser, Leiterin Weiterbildung LU, Tel. 041 228 79 47)
In Eschlikon wurde auf Initiative des WBO-Sozialdienstes Eschlikon und in Zusammenarbeit mit dem Kanton Thurgau ein niederschwelliges Bildungsangebot «Lernloft» aufgebaut. Es wird von der Bildungsdirektion des Kantons Thurgau im Rahmen des kantonalen Programms im Bereich Grundkompetenzen finanziell getragen. Das Lernloft dient als Anlaufstelle für Personen, die ihre Grundkompetenzen verbessern wollen. Die Organisatorin des Lernlofts hat für die Förderung der digitalen Grundkompetenzen eine Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Weinfelden aufgebaut. Ein Jobcoaching wird samstagvormittags angeboten. Sozialdienste in der Region können an dieses Angebot zuweisen.
(Kontakt: Isabelle Denzler, Vize-Gemeindepräsidentin, isabelle.denzler@eschlikon.ch)
Der Sozialdienst Dietikon hat eine Partnerschaft mit der EB Zürich (EBZ), einem Weiterbildungsanbieter im Bereich Grundkompetenzen, etabliert. Alle Sozialarbeitenden sind über diese Partnerschaft informiert und können das Angebot nutzen. Bei der Führung des Sozialdiensts gibt es ein klares Bekenntnis für eine professionell durchgeführte Standortbestimmung, damit die Entscheidungsgrundlage für die Teilnahme an einer Bildungsmassnahme von Anfang an richtig gespurt ist und frustrierende Fehlzuweisungen vermieden werden. Für die Durchführung einer Standortbestimmung kommt eine Fachperson des Anbieters EBZ vor Ort und führt Standortbestimmungen mit Sozialhilfebeziehenden durch, die von den Sozialarbeitenden angemeldet wurden. Die Ergebnisse werden den fallführenden Sozialarbeitenden übermittelt. Auf dieser Grundlage können Bildungsmassnahmen zielgerichtet und passend geplant und umgesetzt werden.
(Kontakt: Philipp Müller, Sozialvorsteher Dietikon, Tel. 044 741 56 11)
Caffé APPrendo: Die Lernstube kommt ins Tessin
Auch im Tessin existieren und entstehen attraktive und einladende Angebote, die Raum für individuelle Weiterbildung und Unterstützung bieten. Es handelt sich um niederschwellige Lernorte, die Grundkompetenzen, Lernen mit digitalen Medien, Handlungsorientierung und Selbstorganisation fördern. Das Amt für Weiterbildung und Innovation hat nun Richtlinien für die Umsetzung der APPrendo-Cafés herausgegeben. In den APPrendo-Cafés werden strukturierte Kurse und Workshops angeboten, aber auch niederschwellige Bildungsangebote und informelle Momente, welche die Menschen bei ihrer Wiedereingliederung in die Weiterbildung, die Arbeit und die Aktivitäten des täglichen Lebens angemessen unterstützen und ihre grundlegenden sprachlichen, mathematischen und digitalen Fähigkeiten stärken.
Anfangs November 2022 hat die Stadt Lugano ihren Dienst «Spazio lavoro» durch die Integration von Schulungen verstärkt. «Spazio lavoro e formazione» ist das Ergebnis der in den letzten zwei Jahren gesammelten Erfahrungen in Auseinandersetzung mit einem Nutzerkreis, der die Notwendigkeit einer Verstärkung der Ausbildungsmassnahmen im Bereich der Grundkompetenzen von Erwachsenen hervorgehoben hat.
(Kontakt: Monica Aliprandi, monica.aliprandi@lugano.ch, Tel. 058 866 74 48)