Qualitätsmanagement in der Weiterbildungsinstitution

Das Qualitätsmanagement spielt für Weiterbildungsinstitutionen eine wichtige Rolle. Sie können sich dabei auf verschiedene praktische Modelle und Qualitätssysteme abstützen.

Für Weiterbildungsanbieter ist die Sicherung und Entwicklung der Qualität gegen innen und gegen aussen zentral:

  • Qualitätsprozesse in der Institution entwickeln
    Auf der Grundlage eines gemeinsamen Qualitätsverständnis und eines definierten Qualitätssystems können konkrete Ziele gesetzt und Massnahmen umgesetzt werden. Die erreichte Qualität wird auf allen Ebenen überprüft und Entwicklungsmassnahmen werden an die Hand genommen. Ziel ist die laufende Verbesserung der Weiterbildungsangebote unter Mitwirkung aller Beteiligten.
  • Qualität gegen aussen transparent machen
    Auf dem Weiterbildungsmarkt möchte ein Anbieter mit einem ausgewiesenen Qualitätsmanagement zeigen, dass er definierte Anforderungen an die Qualität der Institution und der Angebote einhält und die Ansprüche von Kundinnen und Kunden sowie anderer Interessengruppen miteinbezieht. Entscheidend sind die Transparenz und die Glaubwürdigkeit der eigenen Qualitätsanstrengungen.

Ein anerkanntes Qualitätslabel oder ein anderes Qualitätssystem kann die Institution darin unterstützen, in der Organisation ein passendes System des Qualitätsmanagements aufzubauen und gegen aussen die Sicherung und die Weiterentwicklung der Qualität zu belegen, siehe dazu den letzten Abschnitt.

Qualitätsregelkreise als Grundlage des Qualitätsmanagements

Die meisten Systeme zum Qualitätsmanagement stützen sich auf sogenannte Qualitätsregelkreise auf der Grundlage des PDCA-Zyklus nach Deming ab. Definierte Qualitätsregelkreise helfen, die Qualitätssicherung und -entwicklung bewusst zu planen, Massnahmen umzusetzen und zu überprüfen und daraus Folgerungen für die Verbesserung abzuleiten.

Ein Managementsystem ist ein Instrument zur gezielten Umsetzung von Unternehmenszielen. Schematisch basiert ein Qualitätsmanagementsystem auf dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) und funktioniert grundsätzlich wie folgt:

Der Demingkreis bzw. PDCA-Zyklus nach William Edwards Deming.

Qualitätsmanagement im Alltag der Weiterbildungsinstitution

Die Massnahmen zur Sicherung und Entwicklung der Qualität entfalten dann eine spürbare Wirkung, wenn das System des Qualitätsmanagements in die Führungssysteme der Institution integriert ist und wenn die Mitarbeitenden und externe Beauftragten in den Qualitätsprozessen möglichst aktiv einbezogen sind. Folgende Elemente können dabei hilfreich sein:

  • Die Instrumente zur Selbsteinschätzung des erreichten Standes, zur Planung von Zielen und Massnahmen und zur regelmässigen Bewertung der Umsetzung sind in das Führungssystem der Institution integriert.
  • In der Weiterbildungsorganisation finden regelmässig sogenannte interne Audits zu Qualitätsaspekten statt. Diese Austauschgefässe werden in eigener Verantwortung durchgeführt und dienen zur Analyse des erreichten Qualitätsstandes und zur Entwicklung von Verbesserungen auf verschiedenen Ebenen. Die Mitwirkung des internen und externen Weiterbildungspersonals, der Mitarbeitenden im Backoffice, der Angebotsverantwortlichen und von weiteren beteiligten Personen ist dabei zentral.
  • Aufbau und Förderung einer Feedback- und Lernkultur in der Organisation. Der direkte Austausch mit Kundinnen und Kunden, den Teilnehmenden in den Lernangeboten, aber auch mit weiteren Anspruchsgruppen wird aktiv gesucht und die Rückmeldungen werden transparent aufgenommen. Gleichzeitig werden Formen zum gegenseitigen Feedback unter Ausbildenden und anderen Mitarbeitenden gefördert und zur Weiterentwicklung der Lernangebote genutzt.
  • Einbezug aller Mitarbeitenden in das Qualitätsmanagement.
    Neue Mitarbeitende können am ersten Tag in das Qualitätsverständnis und konkrete Möglichkeiten zur aktiven Mitarbeit im Bereich Qualität eingeführt werden. Gemeinsam mit Mitarbeitenden können Projekte zu einer lebendigen und wirksamen Qualitätskultur geplant und umgesetzt werden.

Qualitätslabel und Normen als Grundlage

Es gibt eine Reihe von Labels, Normen und Qualitätssystemen, welche als Rahmen für die Einrichtung eines Qualitätsmanagement-Systems herangezogen werden können.

Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

  • Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen, welche durch akkreditierte Zertifizierungsstellen mittels Audits bewertet werden, z. B. eduQua und ISO-Managementsystemnormen
  • Selbstbewertung des eigenen QM-Systems anhand eines Rahmenmodells und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, z. B. EFQM Excellence Award

Kontakt

Melanie Schneider
Sachbearbeiterin eduQua, Qualität in der Weiterbildung, AdA-Baukasten

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