FOCUS Weiterbildung: Ausbildende arbeiten meist Teilzeit und auf Mandatsbasis


Der diesjährige FOCUS Weiterbildung des SVEB befasst sich mit den Anstellungsbedingungen des Personals in der Weiterbildung. Die Resultate zeigen ein heterogenes Bild, insbesondere bei den Ausbilderinnen und Ausbildern, die etwa zwei Drittel des Personals in Schweizer Weiterbildungsorganisationen ausmachen.

Der SVEB befragt jeden Frühling Schweizer Weiterbildungsanbieter zu wechselnden Schwerpunktthemen. Die diesjährige Umfrage konzentrierte sich darauf, wie sich die Anstellungsbedingungen des Weiterbildungspersonals aus Sicht der Weiterbildungsorganisationen aktuell gestalten. Die Resultate sind soeben in der Forschungsstudie «FOCUS Weiterbildung» publiziert worden.

Ausbilderinnen und Ausbilder machen etwa zwei Drittel des Personals in Weiterbildungsorganisationen aus. Ein wichtiges Merkmal der Branche sind die vielen Mandate, bei welchen Anbieter Ausbilderinnen und Ausbilder nur für einen spezifischen Auftrag bezahlen. Die Organisationen beschäftigen im Durchschnitt etwa ein Drittel Festangestellte und zwei Drittel Mandatierte. 

Grossteil der Ausbildenden auf Mandatsbasis tätig

Bei den grossen Anbietern ist der Anteil mandatierter Ausbilderinnen und Ausbilder grösser als bei den kleineren. Deutschschweizer Anbieter arbeiten öfters mit Mandatierten zusammen als jene in anderen Sprachregionen. Auch Anbieter berufsorientierter und allgemeiner Weiterbildung arbeiten mit einem höheren Anteil Mandatierter als Fremdsprach- und Grundkompetenzanbieter.

Die Tätigkeit als Ausbilderin oder Ausbilder ist auch für die Mehrheit der Festangestellten eine Teilzeitarbeit, teilweise mit einem Minipensum von weniger als 20 Prozent. Knapp die Hälfte der Anbieter haben keine Vollzeit angestellten Ausbildenden. Auch die Bandbreite des Lohnniveaus ist gross: Während einige Ausbilderinnen und Ausbilder zwischen 20 und 30 Franken pro Stunde verdienen, sind es bei anderen über 140 Franken. Im Bereich Fremdsprachen und allgemeine/kulturelle Weiterbildung sind die Löhne tendenziell tief.

Heterogenität der Anstellungsbedingungen

Die im FOCUS Weiterbildung publizierten Ergebnisse machen deutlich, dass die Tätigkeit als Ausbilderin oder Ausbilder nach wie vor primär eine Nebentätigkeit darstellt, die Anstellungsbedingungen in der Weiterbildung jedoch sehr heterogen sind. Die Möglichkeit, Teilzeit und in sehr kleinen Pensen zu arbeiten, bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich: Auf der einen Seite befördern sie potenziell prekäre Verhältnisse, die mit Arbeitszeiten abends und am Wochenende einhergehen, auf der anderen Seite ermöglicht die Tätigkeit in der Weiterbildung eine gute Vereinbarkeit mit einem anderen Haupterwerb und/oder der Familie. So kann beispielsweise eine Tätigkeit in der beruflichen Weiterbildung auf Mandatsbasis durchaus einen lukrativen Nebenerwerb darstellen. Allein mit dieser Anstellung ein gesichertes Haushaltseinkommen zu erzielen, dürfte aber schwierig sein.

Zur Anbieterumfrage

Die Ergebnisse der Anbieterumfrage wurden im November 2023 im Rahmen der periodischen Studie FOCUS Weiterbildung des SVEB publiziert. Es haben 447 Anbieter aus allen drei Sprachregionen an der Online-Umfrage teilgenommen, die zwischen April und Mai 2023 stattgefunden hat. Rund die Hälfte der befragten Organisationen sind kleine Anbieter. Bei 65 Prozent der Organisationen ist Weiterbildung ihr Hauptzweck und bei 35 Prozent ihr Nebenzweck.

FOCUS Weiterbildung 2023

Anstellungsbedingungen in der Weiterbildung

Das Schwerpunktthema des FOCUS Weiterbildung 2023 sind die Anstellungsbedingungen in der Schweizer Weiterbildungsbranche. Im Zentrum stehen die Ausbilderinnen und Ausbilder. Zu den Anstellungsbedingungen werden die Beschäftigungsart (festangestellt oder mandatiert), die Vertragsverhältnisse, der Lohn und das Pensum, sowie weitere Aspekte wie die Entschädigung bei Kursausfällen oder die Unterstützung für Weiterbildung gezählt.

  • Preis: kostenlos
  • Herausgeber: SVEB
  • Autor: Sofie Gollob, Helen Buchs
  • Vertrieb: SVEB, 52 Seiten

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