KI transformiert die Arbeitswelt – Weiterbildungsanbieter sind gefordert


Fast zwei Drittel der Schweizer Unternehmen verwenden KI, und jedes zweite Unternehmen erwartet, dass KI in den nächsten drei bis fünf Jahren die Arbeitswelt stark verändern wird. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von digitalswitzerland, EPFL und IMD.

Im Herbst 2023 wurden 279 Schweizer Unternehmen dazu befragt, wie und wofür sie künstliche Intelligenz (KI) und insbesondere generative KI einsetzen. Parallel dazu fanden zwei Expertenworkshops statt, an denen das Potenzial, die Risiken und Herausforderungen von KI in den nächsten Jahren zur Diskussion standen. Am Workshop zum Thema «KI und die Weiterbildung» war auch der SVEB vertreten.

Realisiert wurden die Analysen in einer Kooperation zwischen digitalswitzerland, der Eidg. Technischen Hochschule EPFL und dem Institute for Management Development IMD. Die Resultate liegen nun in einem Whitepaper vor.

KI krempelt die Arbeitswelt um

62 Prozent der befragten Unternehmen setzen bereits KI ein, wobei die Hälfte dieser Betriebe KI in mindestens fünf Bereichen einsetzt. 50 Prozent der Befragten erwarten in den nächsten drei bis fünf Jahren grössere Verschiebungen bei den Stellenprofilen und Aufgabenbereichen. Und fast jeder dritte Betrieb (30 Prozent) geht davon aus, dass die Hälfte seiner Belegschaft wegen der künstlichen Intelligenz eine Weiterbildung oder Umschulung benötigen wird. Trotz des bereits intensiven Gebrauchs von KI verfügt aber nicht einmal die Hälfte der befragten Unternehmen über eine klare Strategie oder Richtlinien für den Einsatz von KI.

Empfehlungen für Weiterbildungsanbieter

In Bezug auf die Weiterbildung kommen die Verfasser des Whitepapers unter anderem zu folgenden Schlüssen:

  • Generative KI wird Arbeitsmarkt und Gesellschaft stark verändern. Dies führt zu einem dramatischen Anstieg der Nachfrage nach Weiterbildungen im Bereich oder in Zusammenhang mit KI. Weiterbildungsanbieter müssen sich rasch verändern, um diesem Bedarf entsprechen zu können.
  • Ausbildende müssen neue Kompetenzen erwerben und Lehr-/Lernsettings anpassen.
  • Es braucht neue Formen des personalisierten Lernens, die die Möglichkeiten generativer KI nutzen.
  • Kritisches Denken muss gefördert werden, um mit den Risiken der generativen KI umgehen zu können.
  • Ausbildende sollten den Einsatz von generativer KI bei der Gestaltung von Lernprozessen prüfen und den Zugang zu Lernmaterialien auch ausserhalb von Kursstrukturen gewährleisten.

Um das Potenzial der generativen KI nutzen zu können, braucht es gemäss Whitepaper auch den Aufbau geeigneter politischer Rahmenbedingungen sowie Investitionen in die Transformation der Weiterbildung.

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