«Nachhaltigkeit gehört in die Strategie» 


«Nachhaltigkeit in der Weiterbildung – Impulse für Organisations- und Angebotsentwicklung»; so lautete der Titel der diesjährigen Tagung in der Reihe «Weiterbildung in Forschung und Praxis» des SVEB und der PHZH, welche am 25. Januar 2024 in Zürich stattfand. Ein subjektiver Rückblick.  

Bericht: Marianne Müller

Der Tagungstitel versprach Impulse für die Arbeit im Weiterbildungsbereich. Als Themenverantwortliche des SVEB für den Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit habe ich mehrere Impulse aus der Tagung mitnehmen können.

  • Erstens hat mir die Tagung gezeigt, dass das grosse und komplexe Thema Nachhaltigkeit für den Weiterbildungsbereich zugänglich gemacht werden kann.
  • Zweitens nehme ich mit, dass Nachhaltigkeit und Weiterbildung auf verschiedenen Ebenen verwoben sind und
  • drittens haben mich die motivierten Teilnehmenden optimistisch gestimmt, dass wir gemeinsam etwas bewegen können im Thema Nachhaltigkeit in der Weiterbildung. 

Ob wir unser Versprechen eingelöst haben und welche Impulse die Teilnehmenden für ihre Arbeit im Weiterbildungsbereich aus der Tagung mitnehmen konnten, zeigen die Rückmeldungen aus der Tagungsevaluation.   

«Bildungsinstitutionen müssen beim Thema Nachhaltigkeit Verantwortung übernehmen», war beispielsweise eine solche Rückmeldung. Die zentrale Rolle von Weiterbildung für die Nachhaltigkeit hatte Mandy Singer-Brodowski in ihrem Einstiegsreferat mit dem Titel «Innovationspotenzial nachhaltiger Entwicklung für die Weiterbildung» betont. Singer-Brodowski beleuchtete in ihrem Referat überblicksmässig die Aspekte Nachhaltigkeit als Lerngegenstand, Zukunftskompetenzen, organisationale Lernprozesse und transformatives Lernen. Auf letzteres nahmen die Teilnehmenden in der Evaluation Bezug: «Nachhaltigkeit muss zu einer Gewohnheit im Verhalten werden», hiess es da, oder: «Gerade in Bezug auf den Klima-Wandel hilft das Faktenwissen nicht mehr. Die Weiterbildung muss sich auf den Wandel im Handeln konzentrieren». 

«Es geht allen gleich» 

In den Workshops, die sich den Themen Weiterbildung auf Organisationsebene, Weiterbildung auf Systemebene sowie Zukunftskompetenzen widmeten, diskutierten die Teilnehmenden in kleinem Rahmen die Herausforderungen aus ihrer Perspektive. Die Diskussionen vermittelten gleich mehreren Teilnehmenden den Eindruck, dass sie nicht allein sind mit ihren Fragen: «… dass in der Weiterbildung Tätige aus unterschiedlichen Branchen/Institutionen ähnliche Probleme haben», «es geht allen gleich und andere Institutionen sind auch nicht weiter als wir» oder «es braucht Kooperationen zwischen Weiterbildungsinstitutionen in diesem Thema», wurde genannt. Daneben nahmen die Teilnehmenden auch konkrete Impulse für ihre Arbeit mit, wie beispielsweise «Nachhaltigkeit gehört in die Strategie», «die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit weiter im Kursangebot zu platzieren», «wir müssen das Thema im Team bearbeiten» oder «es braucht eine stärkere Verankerung im Gesetz».  

Nachhaltigkeit ist eine Führungsaufgabe 

Im Abschlussreferat präsentierte Sarah Eberz der Universität Zürich eine empirische Studie zu Nachhaltigkeitskompetenzen auf Führungsebene. Das Referat und die anschliessende Diskussion dazu hinterliess bei einigen Teilnehmenden Eindruck: «Führungspersonen können mit ihren Entscheidungen die Entscheidungen der Mitarbeitenden vereinfachen» oder «Nachhaltigkeitsthemen sind Führungsthemen» waren zwei der genannten Rückmeldungen zum Referat von Eberz. 

Insgesamt lässt sich die Tagung mit folgender Aussage gut zusammenfassen: «Weiterbildung zur Nachhaltigkeit erfährt noch nicht die nötige Aufmerksamkeit. Dennoch ist viel positiver Drive für zukünftige Entwicklungen zu erwarten». Oder wie in einer anderen Rückmeldung beschrieben: «Dran bleiben lohnt sich».  

Weitere Informationen