Die neuen Modulbeschreibungen für die beiden SVEB-Zertifikate in der Beta-Version stehen zur Verfügung. Sowohl das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in wie auch das SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in wurden aktualisiert und den Anforderungen der entsprechenden Berufsfelder angepasst.
Was ist neu?
Kompetenzen und Kompetenznachweis
In den Modulbeschreibungen für beide Zertifikate wurden Kompetenzen aktualisiert und mit Kompetenzen zur Durchführung und Begleitung von Online-Lern-Settings ergänzt. Dementsprechend kann der Kompetenznachweis jeweils in Präsenz oder online abgelegt werden.
Die didaktischen Kompetenzen sind in beiden Modulbeschreibungen weitgehend identisch. Da sie aber Personen aus klar unterscheidbaren Tätigkeitsprofilen ansprechen, zeigen sich die Kompetenzen in entsprechend anders angelegten Lernsituationen. Für beide SVEB-Zertifikate liegt neu auch ein Tätigkeitsprofil vor, das die unterschiedliche Ausrichtung aufzeigt.
Die beiden SVEB-Zertifikate sind im AdA-Baukasten gleichwertig. Auch mit dem SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in ist neu der direkte Übergang zu den Modulen der Stufe II zum eidg. Fachausweis Ausbilder/in möglich.
Lernzeiten-Modell
Die AdA-Module sind dem didaktischen Doppeldecker verpflichtet. Die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung zeigen sich auch in den Lernzeiten. Wir sprechen neu von Kontakt-Lernzeit, welche zu einem Drittel in Präsenz und zu einem Drittel online umgesetzt werden muss. In welcher Form das dritte Drittel umgesetzt wird, entscheidet die Institution. Die Wahl des Settings muss im Anerkennungsverfahren begründet werden. Ziel ist, jedes Modul in einem überzeugenden Blended Setting umzusetzen.
Spezifische Neuerungen SVEB-Zertifikat Kursleiter/in
Insgesamt ist das neue SVEB-Zertifikat Kursleiter/in gleich wie das aktuelle, mit Ausnahme der oben beschriebenen Ergänzungen bei den Kompetenzen. In der Umsetzung gibt es für die Anbieter mehr Flexibilität. Zusätzlich zur oben beschriebenen Flexibilität in Bezug auf Präsenz und Online-Formen darf ein Anbieter das Modul in maximal drei selbst definierte Teile unterteilen. Das Modul muss als Ganzes mit einem entsprechenden Konzept akkreditiert werden. Die Teilnehmenden müssen das ganze Modul beim gleichen Anbieter besuchen. Aber sie können dies neu in maximal drei unterschiedlichen Kursgruppen innerhalb von maximal drei Jahren tun. Das Prinzip «Einheit der Gruppe» wird beim Modul zum SVEB-Zertifikat Kursleiter/in durch das Prinzip «Einheit des Moduls» ersetzt.
Spezifische Neuerungen SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in
Das neue SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in fokussiert wie bis anhin auf die Durchführung von Ausbildungssequenzen und die individuelle Lernbegleitung bei Einzelpersonen. Wichtige Gesprächsformen wie die Standortbestimmung oder das Beurteilungsgespräch können weiterhin im Modul bearbeitet werden. Die Kompetenzen im Bereich Gesprächsführung hingegen werden nun primär in der Stufe II des AdA-Baukastens entwickelt.
Ein Anbieter kann den Teil «Ausbildung in der beruflichen Praxis» als separaten Teil konzipieren und den Teil «Praxisbegleitungen mit Erwachsenen durchführen und individuelle Lernprozesse unterstützen» in zwei, vom Anbieter definierte Teile unterteilen. Diese beiden Teile müssen vollständig beim gleichen Anbieter, können aber in zwei verschiedenen Gruppen besucht werden. Der Abschluss für Berufsbildende in Lehrbetrieben (BBV 44) wird weiterhin als Teil «Ausbildung in der beruflichen Praxis» angerechnet. Die beschriebene Flexibilität in Bezug auf Präsenz und Online-Formen gilt für das Modul als Ganzes, die Zuschreibung auf einzelne Teile kann der Anbieter definieren. Das Modul muss als Ganzes mit einem entsprechenden Konzept akkreditiert werden.
Wie bereits erwähnt, ermöglicht das neue Zertifikat Praxisausbilder/in den direkten Einstieg in die Fachausweis-Module. Wer dennoch das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in zusätzlich erwerben möchte, kann dies mit dem Besuch des Aufbaumoduls «Begleitung» und dem Ablegen des Kompetenznachweises für das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in erreichen.
Übergangsregelungen
Fachausweis 2015 zu Fachausweis 2023
Es ist der Trägerschaft ein grosses Anliegen, dass Kandidatinnen und Kandidaten entweder noch nach dem alten System abschliessen können oder die bereits erbrachten Bildungsleistungen im neuen System anrechnen können. Das Dokument «Übergangsregelungen» gibt einen Überblick über die häufigsten Fälle und zeigt auf, wie die Teilnehmenden zum eidg. Fachausweis Ausbilder/in beraten werden können. Beim Fachausweis 2023 werden neu 40 Lernstunden für die Berufsprüfung eingesetzt. Diese Zeit ist in der Tabelle im Dokument jeweils separat aufgeführt.
Bild: SVEB