Der SVEB lehnt die Sparvorschläge des Bundesrats, welche die Weiterbildung betreffen, entschieden ab. In seiner Vernehmlassungsantwort bezeichnet er die Pläne als absurd und verantwortungslos. Mit einer Allianz will er gegen die Sparmassnahmen vorgehen.
In der BFI-Botschaft 2025–2028, die im September 2024 vom Parlament verabschiedet wurde, legte der Bundesrat die Förderung der Weiterbildung als strategische Priorität fest. Dies aus gutem Grund: Sämtliche relevanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen führen zu einem erhöhten Weiterbildungsbedarf. Zu nennen sind insbesondere der Fach- und Arbeitskräftemangel, die digitale Transformation (inkl. den Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz) sowie die grüne Transformation.
Nur wenige Monate nach der Verabschiedung der BFI-Botschaft die verstörende Kehrtwende: Der Bundesrat will im Rahmen des «Entlastungsprogramms 27» bei der Weiterbildung massiv sparen. Ohne Begründung und ohne jegliche Analyse der Auswirkungen schlägt er vor, auf Fördermittel für die Weiterbildung zu verzichten oder diese massiv einzuschränken.
Dies bedeutet:
- die Streichung der Bundesgelder für die Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener
- die Streichung der Unterstützung der Leistungen der Organisationen der Weiterbildung (zu denen auch der SVEB gehört)
- die Kürzung des Bundesbeiträge für Projekte im Bereich der berufsorientierten Weiterbildung auf max. 50 Prozent
- die Streichung der Fördergelder für die Weiterbildung im Bereich Bildung und Umwelt
- die Kürzung der Gelder für internationale Mobilität und Kooperationsprojekte im Bereich der Weiterbildung
SVEB: Die Pläne sind verantwortungslos
In seiner Vernehmlassungsantwort bezeichnet der SVEB die Pläne als absurd und verantwortungslos. Der Bundesrat demontiere damit seine eigene Weiterbildungspolitik der letzten Jahre, missachte die Ergebnisse der Bildungsforschung, die den hohen wirtschaftlichen und sozialen Nutzen der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung belegen, und gefährde wissentlich eine wichtige Ressourcenbasis der Schweizer Volkswirtschaft. Die Massnahmen führten in keiner Art und Weise dazu, dass gespart werden könne. Im Gegenteil: Der vorgeschlagene Abbau der Investitionen in die Weiterbildung führe unmittelbar zu sehr hohen volkswirtschaftlichen und sozialen Kosten. Alleine der Verzicht auf die Fördermassnahmen im Bereich Grundkompetenzen habe durch den Abbau von dringend notwendigen Förderangeboten massive volkswirtschaftliche und soziale Kosten zur Folge.
Der SVEB beantragt daher, dass der Bundesrat auf sämtliche Sparvorschläge, welche die Weiterbildung betreffen, verzichtet. Er lädt zudem alle seine Partner ein, seine Position in ihrer Vernehmlassungsantwort aufzunehmen. Weiter wird der SVEB eine «Allianz gegen die Sparmassnahmen in der Weiterbildung» lancieren, der sich andere Verbände, Organisationen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Weiterbildung anschliessen können. Informationen dazu folgen.
Weitere Informationen
