2018 hat die Stadt Zürich bei der beruflichen und sozialen Integration von Sozialhilfebeziehenden einen Paradigmenwechsel vollzogen. Seither sind berufliche und soziale Integrationsmassnahmen für die meisten Sozialhilfeempfänger freiwillig. Laut dem Sozialdepartement der Stadt Zürich hat sich der Ansatz bewährt und die berufliche und soziale Integration funktioniert auch ohne Zwang.
Die neue Strategie der Stadt Zürich orientiert sich an den realistischen Arbeitsmarktchancen von Sozialhilfebeziehenden. Sie konzentriert sich auf die nachhaltige Qualifizierung der Menschen und stellt die Teilnahme an Programmen der beruflichen und sozialen Integration für die meisten Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger frei. Hinzu kommt eine individuellere Begleitung der Klientinnen und Klienten, die deren Befähigung und Motivation ins Zentrum stellt.
Zielgruppenspezifischer Ressourceneinsatz
Menschen, die über entsprechende Ressourcen verfügen, werden gezielt gefördert und bei der Verbesserung ihrer Arbeitsmarktfähigkeit unterstützt. Wer kaum Aussicht auf eine Beschäftigung hat, weil Qualifikationen fehlen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen bestehen, kann freiwillig Angebote und Programme zur sozialen Integration besuchen.
Motivation nicht das Problem, Zwang nicht die Lösung
Gemäss der Evaluation des Programms hat sich das Modell in der Praxis bewährt. Trotz der neuen Freiwilligkeit ist es bei Integrationsprogrammen nicht zu einem Rückgang der Teilnehmenden gekommen. Personen mit einem grossen Veränderungswillen und einer hohen Arbeitsmarktfähigkeit wurden durch gezielte Qualifizierung auf einen Stellenantritt im regulären Arbeitsmarkt vorbereitet. Rund 30% der Sozialhilfebeziehenden mit dieser Ausgangslage haben im Evaluationszeitraum den Weg zurück ins Erwerbsleben gemeistert.
Bild: Sozialdepartement Stadt Zürich