DIE-Innovationspreis: Diese Weiterbildungen fördern den sozial-ökonomischen Wandel


Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung DIE verleiht alle zwei Jahre den Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung. Diesmal wurden vier Projekte prämiert, «welche die sozial-ökonomische Transformation durch Bildung gestalten».

Seit 1997 vergibt das DIE den Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung. Die Auszeichnung macht gemäss eigenen Angaben neue und vielversprechende Ansätze in der Weiterbildung publik und stellt sie einer breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion. Zu den zentralen Kriterien für die Auszeichnung der Projekte gehört, dass sie innovativ und praxiserprobt sind und der Erwachsenenbildung neue Impulse geben.

2023 zeichne das DIE Lernangebote und Projekte aus, die zeigen, wie Weiterbildung einen gerechten und nachhaltigen Fortschritt unterstützen kann, schreibt das Institut in einer Medienmitteilung. Das sind die prämierten Institutionen und Projekte:

Ethische und psychologische Hintergründe des Wirtschaftens

Die «Weiterbildung Wirtschaftsethik» der Thales-Akademie für angewandte Philosophie – gemeinnützige GmbH und der Universität Freiburg verfolgt folgende Idee: Gewachsene Denkmuster und normative Überzeugungen, die Verhaltensroutinen und Institutionen bis heute bestimmen und nicht zukunftsfähig sind, müssen hinterfragt und erneuert werden, um eine «enkeltaugliche» Transformation zu schaffen. Deshalb ermöglicht die «Weiterbildung Wirtschaftsethik» es Menschen, die in Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft Verantwortung tragen, sich tiefer mit den ethischen und psychologischen Hintergründen unseres Wirtschaftens und Arbeitens zu beschäftigen und innovative Konzepte und Praxisbeispiele kennenzulernen. Die Weiterbildung schliesst mit einem international anerkannten Certificate of Advanced Studies (CAS) in Wirtschaftsethik ab.

Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Lebensgrundlangen für Menschen mit Assistenzbedarf

Das Projekt «kaffeepause – ökologische und kulturelle Erwachsenenbildung für Menschen mit Assistenzbedarf» soll die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Assistenzbedarf sowie einen gerechten und nachhaltigen Fortschritt im Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen fördern. Menschen mit Handicap sollen sich zu ökologischen Themen weiterbilden, sich durch eine künstlerische Auseinandersetzung mit ökologischen Themen Kenntnisse über ökologische Zusammenhänge erarbeiten und lernen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Dabei entstehen literarische Texte und Bilder, die in der Zeitschrift «kaffeepause» veröffentlicht werden. Ziel ist es, die Teilnehmenden zum nachhaltigen Handeln zu motivieren und sie durch ökologische Bildung dazu zu befähigen. „kaffeepause“ ist ein Projekt der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen und der Diakonie St. Martin.

Partizipative Diskussions- und Lernräume für Demokratie und Nachhaltigkeit

Im Projekt «OUR VOICES – OUR PLANET – Globaler Dialog und Globales Lernen für Demokratie und Nachhaltigkeit» entwickeln die Partner analoge und digitale Bildungsformate, durch die Verbindungen von Demokratie und Nachhaltigkeit deutlich werden sowie Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Mit Quizzen, Video-Interviews, einem Spiel, einem Selbstlernmodul, Workshops, Fachtagen und Online-Talks eröffnet das Projekt partizipative Diskussions- und Lernräume. Zielgruppen sind Jugendliche, Erwachsene und Lehrende. In alle Bildungsaktivitäten sind Fachleute aus dem Globalen Süden eingebunden; der globale Dialog und das Lernen von- und miteinander inspirieren. Mut machende Praxisbeispiele aus aller Welt motivieren, selbst aktiv zu werden in Transformationsprozessen für Demokratie, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit. Ein Projekt des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB) und von «Learn2Change – Global Network of Educational Activists». 

Im herzlich-konstruktiven Miteinander Zukunft anpacken

Die Menschen, die sich in der «Akademie des Wandels» zusammengetan haben, wollen einen Beitrag zur tiefgreifenden sozial-ökologischen Transformation leisten. Deshalb hat sich die Akademie zum Ziel gesetzt, Menschen und Organisationen aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung dafür zu befähigen und zu begeistern, in einem «herzlich-konstruktiven Miteinander Zukunft anzupacken – vor Ort». Die Akademie bildet entschlossene Gestalterinnen und Gestalter von Wandel aus und unterstützt sie mit innovativen Methoden dabei, Begegnungsräume zu schaffen und eine Kultur des Miteinanders als Nährboden für erfolgreiches gemeinsames Wirken zu etablieren. Die Akademie will Inspirations-Ort, Wissensvermittlerin und Erfahrungsraum für begeisterndes, inspirierendes, wertschätzendes und verbindendes Anpacken sein. Die Akademie gibt es seit zehn Jahren in der Dörfergemeinschaft Flegessen, Hasperde und Klein Süntel im Weserbergland.