Zum zweiten Mal seit dem Pilot im 2023 wird die GO-Weiterbildung in vier Modulen durchgeführt. Teilnehmende erarbeiten das Rüstzeug für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Betrieben bei der Förderung der Grundkompetenzen am Arbeitsplatz mit dem GO-Modell. Neu beinhaltet dies auch einen Betriebsbesuch und eine Anforderungsanalyse vor Ort.
Text: Cäcilia Märki
Aus mehr als 80 Anbietern können Betriebe auf der Kommunikationsplattform «Einfach besser! … am Arbeitsplatz!» ihren Partner für die Umsetzung massgeschneiderter Kurse für Sprache, Lesen, Schreiben, Rechnung und IKT auswählen. Bund und Kantone subventionieren dieses Angebot seit 2018 im Rahmen des gleichnamigen nationalen Förderschwerpunkts, dessen methodische Grundlage das GO-Modell ist.
Bislang haben 4450 Mitarbeitende aus 315 Betrieben von diesem Angebot profitiert, wobei 1800 Teilnehmende keinen Abschluss auf Sekundarstufe II hatten. Die Gesuche stammen vor allem aus der Industrie, dem Gastgewerbe, Dienstleistungen, Gesundheitswesen, Transport, Logistik und Bauwesen. Trotz dieser Erfolge ist der Förderschwerpunkt noch wenig bekannt, die Kampagne des SBFI und der Kantone zeigt erst allmählich Wirkung.
PIAAC-Zahlen belegen Bedarf
Dass Bedarf besteht, und zwar bei sehr vielen Erwachsenen, zeigt die PIAAC-Studie des BFS. Sie belegt, dass 17,8% der Erwerbstätigen in der Schweiz Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, 14,7% mit Mathematik und 19,3% mit dem adaptiven Problemlösen. Dies entspricht 797’000 bzw. 657’000 bzw. 868’000 Erwerbstätigen, die von solchen Angeboten profitieren könnten.
Zielgruppe in den Betrieben sind Mitarbeitende, die oft bei Weiterbildungen übersehen werden, häufig ohne Berufsabschluss und in ausführenden Tätigkeiten. Vielfach kommen Anbieter z.B. entweder aus der Sprachförderung oder dem IKT-Bereich. In jedem Fall sind sowohl die Akquise von Betrieben als auch die Entwicklung praxisorientierter Kurse für Anbieter eine anspruchsvolle Aufgabe.
Hier kommt das GO-Modell ins Spiel: Es setzt auf das fächerübergreifende Erarbeiten von Grundkompetenzen für Anforderungen in konkreten Arbeitssituationen –praxisorientiert, massgeschneidert und mit Fokus auf den Transfer des Gelernten zurück an den Arbeitsplatz. Dafür ist eine gründliche Analyse der Anforderungen und des Bedarfs im Betrieb grundlegend. Neu in der GO-Weiterbildung ist darum ein von den Teilnehmenden selbst organisierter Betriebsbesuch in Modul 3 zur Umsetzung einer Anforderungsanalyse direkt vor Ort.
Vier Module
Die GO-Weiterbildung besteht aus vier Modulen:
- Online-Einführung (29. April 2025, 15-17 Uhr)
- Offen für alle Interessierten, Überblick über die Module, Vorstellung der GO-Trainerinnen, des GO-Modells und der Förderstruktur «Einfach besser! … am Arbeitsplatz» durch das SBFI.
- Modul 2: Akquise und Netzwerke (1 Tag)
- Fokus auf die Gewinnung neuer Kunden und die Pflege von Netzwerken.
- Modul 3: Anforderungsanalyse und Kurskonzept (2 Tage, 1 online-Austausch)
- Von der Analyse der Anforderungen bis zur Entwicklung eines Kurskonzepts. Teilnehmende machen praktische Erfahrungen und entwickeln alle notwendigen Bausteine für ein Gesuch.
- Modul 4: Praxis der Kursleitung (1 Tag)
- Konzentration auf die Umsetzung der Kurse in Betrieben, Nutzung authentischen Materials und Transferförderung.
Hier erhalten Sie mehr Informationen oder können sich gleich anmelden.
Empfehlung für Anbieter
Anbieter können ganze Teams zur GO-Weiterbildung schicken, um alle notwendigen Kenntnisse für die Zusammenarbeit mit Betrieben, Teilnehmenden und Förderstrukturen zu erwerben. Die Weiterbildung bietet eine umfassende Vorbereitung auf die Herausforderungen und Chancen der Förderung von Grundkompetenzen am Arbeitsplatz.