Der SVEB unterstützt Weiterbildungsanbieter bei der Planung und Durchführung von Mobilitätsprojekten. In einem Ideenlabor vermittelt der Verband am 18. Oktober 2022 zusammen mit Movetia Informationen zum Projekt. Die zuständige Projektleiterin Saambavi Poopalapillai hat im Vorfeld mit der Stiftung SILVIVA gesprochen, welche im Mai 2022 ein Mobilitätsprojekt in der Schweiz realisierte.
Christian Stocker, stellvertretender Geschäftsleiter bei der Stiftung SILVIVA für naturbezogene Umweltbildung, resümiert im Gespräch seine Erfahrungen.
Interview: Saambavi Poopalapillai
Herr Stocker, was für ein Mobilitätsprojekt haben Sie umgesetzt?
Wir haben den 16. European Forest Pedagogics Congress organisiert. Das Thema war «Lernen in und mit der Natur zu Zeiten der Klimakrise – Europäische Perspektiven und Lösungen». Der Kongress fand vom 11. bis 13. Mai 2022 in Zürich statt. Es nahmen 120 Personen aus allen europäischen Ländern teil, davon 55 aus der Schweiz.
Wie kam es zu diesem Mobility?
SILVIVA ist Teil eines Europäischen Netzwerks und ist Mitglied der European Forestpedagogy Subgroup. Deren Kongresse werden im Turnus von den Mitgliederländern organisiert.
Welche Ziele hat SILVIVA mit diesem Mobilitätsprojekt verfolgt?
Der Austausch über bestehende Bildungszugänge und -aktivitäten war uns wichtig. Nicht nur das, sondern auch das Zusammentragen und Entwickeln von neuen, innovativen Bildungsangeboten. Ganz konkret hatten wir aber auch das Ziel, dass die Teilnehmenden durch die Teilnahme und die Vor- und Nachbereitung zu klimawirksamen Lösungen für ihren Arbeitsalltag inspiriert werden.
Was nehmen Sie als Organisator aus dem Mobility mit?
Wir haben aus dieser Erfahrung sicher nochmals gelernt, dass es auch für die Nachbereitung genügend Ressourcen braucht. Das wichtigere Learning aus diesem Austauschprojekt für uns ist aber die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern.
Wie meinen Sie das?
Zum einen wurde durch das Mobilitätsprojekt unsere Kooperation mit den Veranstaltungspartnern gestärkt. Unsere Beziehungen zu den Naturschulen Zürich und dem Wildnispark Sihlwald wurden auf persönlicher, organisatorischer und inhaltlicher Ebene intensiviert. Zum anderen haben wir beispielsweise den Kontakt zu Zürich Tourismus aufbauen können. Der Verein hat uns bei der Hotelsuche für den Kongress unterstützt. Das machte die Organisation um einiges einfacher. Durch Austauschprojekte können also auch neue, nützliche Synergien entstehen.
Was raten Sie Organisationen, die noch keine Mobilitätsprojekte durchgeführt haben?
Probieren Sie es aus! Es lohnt sich. Für uns sind aus dem Projekt neue Kontakte entstanden, im In- und Ausland. Es gab aber auch einen inhaltlichen Mehrwert, indem viele neue Ideen entwickelt wurden und nun ausprobiert werden.
Bild: Christian Stocker, stellvertretender Geschäftsleiter bei der Stiftung SILVIVA für naturbezogene Umweltbildung