KI wird wohl nicht ganze Jobs ersetzen, die langfristigen Auswirkungen werden eher positiv gesehen und es besteht ein Bedarf nach gezielten Massnahmen zur Weiterbildung. Dies ergab eine Umfrage unter mehr als 5000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Europa.
Cedefop, die europäische Agentur für die Entwicklung der Berufsbildung, hat eine Umfrage zu KI-Kompetenzen unter europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durchgeführt. Die ersten Ergebnisse wurden im Juni 2024 in Brüssel vorgestellt – und mit Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Sozialpartnern und Wissenschaft diskutiert.
Die Umfrage gibt Einblicke in die Nutzung von KI am Arbeitsplatz, die Auswirkungen auf Aufgaben und Arbeitsleistung, die Unterstützung durch Unternehmen und die Weiterbildungsmassnahmen. Es zeigt sich ein vielfältiges Bild der Wahrnehmung und Nutzung von KI in verschiedenen Ländern und Unternehmen, was auf eine bestehende digitale Spaltung hindeutet.
Die Umfrage, eine Erweiterung der zweiten europäischen Erhebung über Kompetenzen und Arbeitsplätze (ESJS2), umfasste 5342 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus elf europäischen Ländern. Die Teilnehmenden wurden zu verschiedenen Aspekten der KI-Nutzung, der Auswirkungen auf Arbeitsplätze und der Notwendigkeit von Weiterbildung befragt.
Kernaussagen der Studie
Folgende Erkenntnisse gehen aus der Studie hervor:
- Vielfältige Wahrnehmung von KI: Die Wahrnehmung und Nutzung von KI variieren stark zwischen Ländern und Unternehmen, was auf eine digitale Spaltung hinweist.
- Auswirkungen auf Arbeitsplätze: KI wird eher Aufgaben als ganze Jobs ersetzen und neue Arbeitsplätze schaffen.
- Notwendigkeit von Weiterbildung: Es besteht ein Bedarf an gezielten Massnahmen zur Weiterbildung und Umschulung, um Arbeitnehmende auf die Zusammenarbeit mit KI vorzubereiten.
- Positive langfristige Aussichten: Die langfristigen Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt werden als eher positiv eingeschätzt, da KI neue Aufgaben und Arbeitsplätze schafft.
Die Cedefop-Studie liefert wertvolle Einblicke in die Auswirkungen von KI auf den europäischen Arbeitsmarkt und unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Investitionen in Bildung und Weiterbildung, um die Arbeitswelt erfolgreich auf die KI-Ära vorzubereiten.