AdA-Plattformtagung: ein Zwischenfazit zum neuen AdA-Baukasten


Die AdA-Plattformtagung am 10. September 2025 stand im Zeichen der neuen Prüfungsordnung und der angepassten Module. Unter dem Titel «Der neue AdA-Baukasten – Bilanz und Ausblick» gab es Inputs, Diskussionen und Erfahrungsaustausch.

Seit gut einem Jahr arbeiten Anbieter mit dem neuen AdA-Baukasten. Fünfmal wurde die neue Prüfung zum Fachausweis durchgeführt und 90 Fachausweise nach den neuen Vorgaben ausgestellt. Zeit für einen kurzen Zwischenhalt, befand das AdA-Team des SVEB und stellte das neue System ins Zentrum der diesjährigen AdA-Plattformtagung – und damit zur Diskussion. Eine Gelegenheit für Fachpersonen, gemeinsam zurückzublicken und Erfahrungen auszutauschen.

Weder Begeisterung noch Ablehnung

Christina Jacober, Geschäftsführerin des AdA-Baukastens, präsentierte vorab die Ergebnisse der Umfrage zu den Erfahrungen mit dem neuen AdA-Baukasten. Grundsätzlich stösst dieser weitgehend auf Akzeptanz. Doch es sind auch klare Kritikpunkte erkennbar: Einerseits wurde seitens der Anbieter mehrfach moniert, der Online-Anteil im Modul 1 sei zu hoch, andererseits wurde bemängelt, dass die Behandlung der Gruppendynamik nun zu kurz komme. Christina Jacober nahm dies zur Kenntnis und hielt fest: Die Umstellung auf die neuen Fachausweismodule bedeute einen erheblichen Aufwand für die Institutionen und die Dozierenden. Diese stiessen weder auf grosse Begeisterung noch auf breite Ablehnung. In der anschliessenden Fragerunde wurde darauf hingewiesen, dass das Feedback der Teilnehmenden am Ende wichtiger sei als das jetzige Feedback der Anbieter.

GRETA und Blended Learning

Brigitte Bosche vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) ging auf Forschungsinfrastruktur, Wissenstransfer und Beispiele für die Praxis in Deutschland ein und stellte das GRETA-Kompetenzmodell sowie dessen Anerkennungsverfahren vor.

Ricarda Reimer und Christiane Caneva zeigten auf, wofür Blended Learning steht und was es dabei zu beachten gilt. Gemäss Reimer geht es darum, das Beste aus zwei Welten zu vereinen. Sie wies darauf hin, dass es durchaus eine «Online-Präsenz» gebe, Emojis als didaktisches Instrument eingesetzt werden können und die Lehrperson beim Blended Learning auch als Tutor zu agieren hat. Caneva betonte ihrerseits, dass man Präsenz- und Online-Unterricht einander nicht gegenüberstellen sollte und stellte sieben Grundsätze für die Gestaltung eines hochwertigen Hybridkurses vor.

Raum für Austausch in den Workshops

In den Workshops am Nachmittag wurden Themen wie Kompetenzportfolio, growth mindset oder ethisches Lehren und Lernen behandelt. So stellte sich etwa im Workshop von Tanja Boss zu Kompetenzportfolios heraus, dass sich Teilnehmende oft wenig unter dem Begriff vorstellen können und gerade im AdA-Kontext auf Anhieb schwer von den Begriffen Performanzdossier und Qualifikationsprofil unterscheiden können.

Tanja Boss machte klar: Ein Kompetenzportfolio ist eine strukturierte Sammlung an Erlebnissen und/oder Erkenntnissen, welche Kompetenzen sichtbar machen. Gleichzeitig ist es ein Reflexionswerkzeug und persönliches Instrument. Ausbildende sollen hierbei begleiten und den Nutzen betonen, wobei sie einen Weg zwischen «zu viel Begleitung» und «zu wenig Unterstützung» finden müssen.

Die AdA-Plattformtagung war also auch dieses Jahr wieder dicht bespielt mit spannenden Inputs und Austauschmöglichkeiten.

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